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Aufgeheizte StimmungPolizei bereitet sich auf Großdemo zu Syrien in Köln vor

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Bei einer Kundgebung in Köln am 12.10. waren 5.000 Teilnehmer angemeldet. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 10.000.

Köln – Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz am Samstag in Köln vor. Bis zu 30.000 Menschen werden hier zu einer Demonstration gegen die Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien erwartet. Teile der Innenstadt werden dadurch lahmgelegt: Die Demonstranten sammeln sich um 11 Uhr am Ebertplatz und am Chlodwigplatz, nach den Auftaktkundgebungen soll eine Abschlussveranstaltung um 15 Uhr stattfinden. Der Ort dafür steht noch nicht fest. Die Veranstalter wollen zur Deutzer Werft ziehen, die Polizei lehnt dies ab.

Angemeldet haben die Demonstration die „Interventionistische Linke Köln“ und das „Antifaschistische Aktionsbündnis Köln gegen Rechts“, die von kurdischen Vereinen, der Kölner Fridays-for-Future-Gruppe, Wissenschaftlern und Politikern meist der Linken und der Grünen unterstützt werden. „Wir wollten in Köln eigentlich eine Zentraldemonstration veranstalten. Da aber in allen deutschen Städten zuletzt sehr viele Menschen zu den Kundgebungen kamen, wird es am Samstag auch in Berlin, Frankfurt, München und anderen Großstädten Demonstrationen geben“, sagt eine Sprecherin. Die Initiativen fordern unter anderem ein Waffenembargo und einen Stopp der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Türkei.

Aufgeheizte Stimmung auch in Deutschland

Wegen der türkischen Offensive ist die Stimmung auch in Deutschland aufgeheizt. Am Montag kam es bei Kurden-Protesten in Herne zu Ausschreitungen: Demonstranten griffen einen Kiosk und ein türkisches Café an, fünf Menschen wurden verletzt. Den Angriffen sollen Provokationen vorangegangen sein. Burak Çopur, Politikwissenschaftler in Dortmund und Türkei-Experte, warnte, die Lage sei gefährlich, weil „die türkeistämmigen Menschen in Deutschland durch die Kriegspropaganda des Erdogan-Regimes weiter aufgewiegelt werden“. Angeheizt werde die Stimmung auch „durch die Bekundungen türkeistämmiger Fußballer zum Krieg durch das Salutieren“.

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Starke Beeinträchtigungen für den Kölner Verkehr

Polizeipräsident Uwe Jacob rief die Kundgebungsteilnehmer zu Besonnenheit auf: „Wir haben großes Verständnis dafür, dass die Menschen aus Sorge um Verwandte und Freunde in dem umkämpften Grenzgebiet auch in Köln demonstrieren.“ Demonstranten wie Außenstehende sollten aber auf Provokationen verzichten. Die Polizei werde sich „stark aufstellen, um eine Verlagerung der gewalttätigen Auseinandersetzung im Nahen Osten auf Kölner Straßen zu verhindern“.

Die Polizei wird mehrere Hundertschaften einsetzen, es sei mit starken Beeinträchtigungen für den Verkehr, Geschäfte, Gastronomie und Tourismus zu rechnen, teilt die Polizei mit.

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