Ausstehende StadionpachtPolitiker drängen auf eine Einigung zwischen Stadt und FC

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Rhein-Energie-Stadion

Das Rhein-Energie-Stadion in Köln-Müngersdorf.

Köln – Die Auseinandersetzung zwischen dem 1. FC Köln als Mieter des Rhein-Energie-Stadions und dem städtischen Tochterunternehmen Kölner Sportstätten als Stadionbetreiber um ausstehende Pachtzahlungen geht weiter.

Beide Parteien wollten sich auch am Donnerstag nicht öffentlich zu den Vorgängen äußern. Die Vertragspartner hätten Vertraulichkeit vereinbart, sagte ein Sprecher der Sportstätten-GmbH am Donnerstag. Zum Inhalt der Verhandlungen und dem aktuellen Stand gebe es daher keine Informationen. Auch FC-Sportgeschäftsführer Alexander Wehrle gab sich diplomatisch: „Wir sind seit April in einem vertrauensvollen Dialog mit den Sportstätten und der Stadt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Stadionmiete liegt bei 9,5 Millionen Euro pro Jahr

Wegen der Corona-Pandemie und der fehlenden Zuschauereinnahmen soll der FC die Pachtzahlungen an die Stadt auf eigene Initiative gekürzt haben. Verhandlungen zwischen der Stadt, den Sportstätten und dem Verein über einen Kompromiss ziehen sich seit Monaten hin, allerdings ohne konkretes Ergebnis. Die Sportstätten müssen nun mehr Geld als geplant aus der Stadtkasse bekommen. Die Stadionmiete liegt insgesamt bei 9,5 Millionen Euro pro Jahr, der FC nimmt bei jedem Heimspiel mit Publikum rund 1,8 Millionen Euro ein.

Alles zum Thema Bernd Petelkau

„Der 1. FC Köln ist ein wichtiger Mieter der Sportstätten-GmbH“, sagte Grünen-Fraktionsvize Manfred Richter. „Ich bin davon überzeugt, dass wir weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten werden.“ Es sei jedoch nicht korrekt, erst einmal einseitig die Pacht zu mindern und dann im zweiten Schritt auf eine Einigung zu setzen.

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„Unsere Haltung als CDU Köln ist eindeutig: Wir wollen den FC unterstützen“, teilte CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau mit. Diese Hilfe müsse aber beihilfekonform sein. „Genau das muss jetzt zwischen dem Verein und der Stadt besprochen werden. Ich bin mir sicher, dass wir im Ergebnis eine Unterstützung hinbekommen werden.“ Die Höhe der Unterstützung werde aber vom Beihilferecht abhängen.“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Joisten sagte: „Der 1. FC Köln ist wegen Corona in eine schwierige finanzielle Lage geraten. So geht es allerdings vielen anderen Unternehmen auch, aber auch die Stadt hat mit den schweren Folgen ausbleibender Steuereinnahmen in diesen Zeiten zu kämpfen.“ Es sei darum wichtig, dass es möglichst zeitnah zu einer Lösung komme, mit der alle Beteiligten leben könnten.

Verein soll Zahlen auf den Tisch legen

„Der FC ist der Ankermieter des Stadions und durch Corona finanziell arg gebeutelt“, so FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite. Doch bei aller Hilfsbereitschaft müsse der Verein erst mal die Zahlen auf den Tisch legen. „Zu einem fairen Vergleich gehört, dass die Zuschauereinnahmen fehlen, aber auch, dass der FC aufgrund Werbeeinnahmen und Fernsehübertragungen auf die Nutzung des Stadions angewiesen ist. Wer das Stadion nutzt, muss auch zahlen.“

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