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AuszeichnungDesigner entwerfen Kratzbaum für Menschen

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Jana Manfroid (l.) und Sarah Kuhlmann

Jana Manfroid (l.) und Sarah Kuhlmann

Köln – Mit ihrer Ausstellung „Homo ludens“ greifen die beiden Designerinnen Jana Manfroid (28) und Hannah Kuhlmann (31) ein zentrales Werk des niederländischen Kulturhistorikers Johan Huizinga auf, der das Spiel als zentralen Kulturfaktor betrachtete. Durch das Spiel, so die Auffassung der Designerinnen, würden schon früh Fähigkeiten des Menschen herausgebildet und Kreativität gefördert.

Spielerischer Umgang mit Objekten

Vor diesem Hintergrund brachten Manfroid und Kuhlmann, die den Ansatz vertreten, dass Design nicht nur der Funktionalität folgen muss, sondern durchaus auch wie Kunst inszeniert werden darf, 15 internationale junge Designer (elf Frauen, vier Männer) zusammen und ließen diese anhand von unterschiedlichen Objekten ihre persönliche Vision von einem spielerischen Umgang mit Produkten ausdrücken.

So hatte Sara Kadesch den Anspruch, Möbel für junge Familien zu entwickeln. Ihre aus recyceltem Schaumstoff entwickelten Objekte lassen sich fast ein bisschen wie Origami falten, so dass Nischen oder Höhlen entstehen, in die sich Kindern kuscheln oder in denen sie sich verstecken können.

Schaukelnde Bänke und Spiegel

Manon Ritaly hingegen zeigt mit humoristischem Blick so etwas wie einen Kratzbaum für Menschen. Die Gruppe Kami Blusch hat sich von Baustellen inspirieren lassen, wo Eltern bekanntlich für ihre unerlaubt spielenden Kinder haften, und unter anderem eine nach oben strahlende Stehleuchte entworfen. Hannah Kuhlmann hingegen zeigt ihre schaukelnden Bänke und Spiegel, die fast spielerisch den Körper erkunden.

Hochkarätig besetzte Jury

Eine hochkarätig besetzte Jury, der auch Passagen-Initiatorin Sabine Voggenreiter angehörte, erschien Entwurf, Konzept und Inszenierung der beiden Ausstellungskuratorinnen Manfroid und Kuhlmann so gelungen und überzeugend, dass sie die beiden Designerinnen am Dienstag im Kölnischen Kunstverein mit dem neuen „Passagen Prize“ auszeichneten. Insgesamt waren 25 up-and-coming Designer für diesen nominiert.

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