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BA.2.9Neue Omikron-Untervarianten breiten sich in Köln aus

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Köln Symbolbild

In Köln nehmen die Infektionen mit einer neuen Omikron-Untervariante zu. 

Köln – In Köln ist wieder ein neuer Omikron-Subtyp auf dem Vormarsch: Die Omikron-Untervariante trägt den Namen BA.2.9 und drängt den bisher dominierenden Subtypen BA.2 zurück. Was über die verschiedenen Omikron-Arten bekannt ist. 

Welche Untervarianten verbreiten sich derzeit in Köln?

Die Ursprungsvariante von Omikron BA.1 ist in Köln nahezu verschwunden, stattdessen dominiert der Subtyp BA.2 Seit April wird jedoch auch BA.2 stetig verdrängt von neuen Subtypen, allen voran BA.2.9 und BA.2.3 Diese beiden Untervarianten machen rund 20 Prozent aller Neuinfektionen aus. 

Wie unterscheiden sich die Subtypen?

Grundsätzlich gilt: Die ansteckendsten Varianten setzen sich durch. „BA.2 ist ansteckender als BA.1, deshalb hat sich diese Sublinie bisher durchgesetzt“, sagt Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes und Mitglied des Expertenrates der Bundesregierung. Folglich scheinen die neuen Subtypen in Köln etwas ansteckender als BA.2, wenn sie sich gegen die vorherigen Varianten durchsetzen können. 

Die Symptome bleiben bei allen Subtypen dieselben: Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Fieber, Atem- und Gliederschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. „Zwischen BA.2 und BA.1 haben wir keinen Krankheitsunterschied festgestellt. Die Subtypen zeigen nur Unterschiede beim Erbgut“, sagt Nießen. „Es ist immer noch Omikron.“ 

Bin ich als Omikron-genesene Person immun gegen weitere Subtypen?

Ja. „Normalerweise reichen die Antikörper, die man gegen BA.1 entwickelt hat, auch gegen andere Subtypen aus“, sagt Nießen. Trotzdem seien einzelne Fälle bekannt, nach denen sich Menschen mehrfach mit Omikron infizierten. Für Delta-Genesene ist eine Omikron-Infektion dagegen deutlich wahrscheinlicher.  

Welche Subtypen verbreiten sich in anderen Regionen der Welt?

Die meisten Sorgen machen Nießen die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5, die sich derzeit in Südafrika ausbreiten. Dort sei die Hospitalisierungsrate im April leicht angestiegen. „Der R-Wert liegt in Südafrika bei 1,5 – das spricht für ein exponentielles Wachstum der Fallzahlen“, sagt Nießen. Bei einem R-Wert von 1,5 steckt eine infizierte Person im Schnitt ein bis zwei Menschen an. Gerade in Ländern, die keine BA.2-Welle erlebten, greife nun BA.4 und BA.5 um sich, so Nießen: Die neuen Varianten sind somit deutlich ansteckender als BA.1 Auch in den USA verbreitet sich eine neue Untervariante, die die Hospitalisierung leicht anhebt. 

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In Deutschland spielen diese Untervarianten noch keine große Rolle. Der Subtyp aus Südafrika wurde bisher nur vereinzelt nachgewiesen. 

Droht uns im Herbst tatsächlich eine Corona-Killervariante?

Für diese Wortwahl geriet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor wenigen Wochen in Kritik: Er warnte vor einer „Killervariante“, die im Herbst grassieren könnte. Gemeint war eine hochansteckende Omikron-Variante, die ebenso schwere Krankheitsverläufe wie die Delta-Variante hervorruft. Die Sorge vor einer solchen Variante bestehe schon, sagt Nießen. „Aber das sind Spekulationen. Eine solche Variante halte ich für eher unwahrscheinlich, aber trotzdem möglich.“

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