BarrierefreiheitSkateboard-Geschäft hat Kölns erste Legostein-Rampen

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Caro Mülheims testet mit ihrem Rollstuhl die Lego-Rampen vor Michaela Grilecs Laden.

Köln – „Köln wird bunter und barrierefreier“ – unter diesem Motto sind nun Kölns erste Legostein-Rampen eingeweiht worden. Caro Mülheims, Teilnehmerin der Projektgruppe „frank und frei“, deren Idee der Grundstein für das Projekt „100 Rampen für Köln“ war, durfte diese als erste Rollstuhlfahrerin vor dem Skateboard-Geschäft „Tante Skäte“ in der Südstadt ausprobieren.

„Mir gefällt an der Idee der Recycling-Gedanke: Viele haben noch jede Menge teures Lego zu Hause und benutzen es nicht mehr. Dabei ist Lego für unser Projekt perfekt. Es ist sehr stabil. Selbst wenn man mal abrutscht, gehen die Steine nicht kaputt“, erklärte Mülheims ihre Idee.

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Jede Rampe besteht aus rund 300 Steinen, die auf einer Moosgummiplatte befestigt und mit einem starken Kleber fixiert werden. Ein Jahr lang haben sich Jugendliche aus der Initiative „frank und frei“ intensiv mit dem Projekt beschäftigt und an der Bauweise der Rampen gearbeitet. „Zusammen mit den Jugendlichen haben wir dann eine Tour durch Köln gemacht, um Läden für unser Projekt zu akquirieren.

Nachhaltiges Projekt

Tante Skäte war der erste Laden, der uns zugesagt hat“, erklärte Projektleiter Frank Liffers. Ladenbesitzerin Michaela Grilec schwärmte: „Ich finde die Idee sehr positiv. Mir gefällt auch, dass das Projekt so nachhaltig ist. Egal wie alt die Legosteine sind, man kann mit einfachen Mitteln einen großen Effekt erzielen.“

Gemeinsam mit der „Aktion Mensch“, die die Initiative finanziell unterstützt hat, sollen nun immer mehr Kölner Geschäfte barrierefrei gemacht werden. 

Pressesprecherin Xenia Sarah Fischer: „Unser Ziel ist die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Barrierefreiheit ist die Voraussetzung, damit man sich begegnen kann. Das Projekt »100 Rampen für Köln« vereint das. Das unterstützen wir natürlich.“ Mülheims ist sich sicher: „Jeder Laden, der solche Rampen hat, ist ein Gewinn für Köln und für Rollstuhlfahrer.“

Projektziel: Köln ein Stückchen besser machen

Bei „frank und frei“ kommen Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren zusammen, die das Bedürfnis haben, etwas in Köln zu bewegen, zu verändern und zu verbessern. Gemeinsam entwickeln sie Projekte, um sich aktiv für ihre Stadt einzusetzen. „Wir möchten mitreden, wenn es um unsere Zukunft geht“, lautet das Motto des Vereins.

An ihrem aktuellen Projekt „100 Rampen für Köln“ arbeiteten 30 Jugendliche mit und ohne Behinderung Hand in Hand. Nach wie vor werden noch weitere freiwillige Helfer sowie Lego-Sachspenden gesucht. Auch Geschäftsleute können sich bei dem 2012 gegründeten gemeinnützigen Verein melden, um einer von 100 Läden zu werden, der durch eine Legostein-Rampe barrierefrei und bunter wird.

Weitere Informationen zu den Projekten und der Initiative „Junge Stadt Köln e. V.“ stehen im Internet. (dhu)

www.jungestadt.koeln

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