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BaumafiaDie Betrüger fuhren Porsche – Razzia in Köln

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Symbolbild.

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Köln – Die Männer haben offenbar nicht schlecht gelebt vom Geld, das sie dem Staat vorenthalten haben sollen: Bei einer Razzia gegen mutmaßliche Betrüger aus dem Baugewerbe haben Zöllner am Dienstag 16 Wohnungen und Büros in ganz Nordrhein-Westfalen durchsucht. Der Schwerpunkt lag im Kölner und Euskirchener Raum.

Auf der Liste der verdächtigen Objekte stand auch eine alte Villa, die erste kürzlich renoviert worden sein soll. Sie gehört einem der Beschuldigten, teilte die federführende Staatsanwaltschaft Bonn mit. Bei einem anderen Mann stellten die Fahnder einen hochwertigen Porsche sicher. Die Villa wurde beschlagnahmt und mit einer Sicherheitshypothek belastet, der Porsche wurde sichergestellt. Zahlreiche Bankkonten der Beschuldigten seien eingefroren worden, um den mutmaßlichen Millionenschaden, der durch die Straftaten entstanden sein soll, über Vermögensarreste zu sichern, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.

Mit falschen Pässen ausgestattet

Der Vorwurf lautet: illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit im Bausektor. Über Jahre sollen die Beschuldigten, die einer Großfamilie aus dem Kosovo angehören, deutschlandweit Schwarzarbeiter auf verschiedenen Baustellen eingesetzt haben. Teil der Betrugsmasche sei es gewesen, kosovarische Staatsbürger mit falschen slowenischen, slowakischen oder rumänischen Pässen auszustatten und als Bauarbeiter einzusetzen, berichtete der Behördensprecher.

Außer Köln und Euskirchen waren auch Duisburg, Dortmund, Krefeld und Mönchengladbach Schauplätze der Razzia. Die Ermittler vollstreckten zwei Haftbefehle. Weil einer der Beschuldigten als gefährlich galt, wurde er von einer Spezialeinheit des Zolls festgenommen.

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