Besserung für Pendler?So soll der „P+R“-Platz in Köln-Weiden erweitert werden

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parkplatzweiden

Bereits am frühen Morgen ist der P+R-Parkplatz in Weiden-West lückenlos gefüllt.

  • Die Stickstoffoxidwerte sind zu hoch. Daher lässt die Stadt Köln durch eine Pförtnerampel an der Aachener Straße nur noch tröpfchenweise Autoverkehr über die Stadtgrenze.
  • Das hat den Zorn so mancher Autofahrer entfacht, denn die Wege in die Stadt sind für Pendler beschränkt. Und der P+R-Platz in Weiden ist bereits morgens voll.
  • Doch an dieser Situation könnte sich schon bald etwas ändern.

Weiden – Ganz im Westen der Stadt herrscht dicke Luft, im doppelten Sinn: Die Stickstoffoxidwerte sind zu hoch. Um die Aachener Straße von dem abgasreichen Autoverkehr zu entlasten, hat die Stadt Köln nun den Hahn zugedreht und lässt durch eine Pförtnerampel an der Aachener Straße nur noch tröpfchenweise Autoverkehr über die Stadtgrenze. Das wiederum hat den Zorn so mancher Autofahrer entfacht, denn die Möglichkeiten anderweitig in die Stadt zu fahren, sind für Pendler beschränkt. Der Park und Ride-Platz Weiden-West an der Endstation der KVB-Line 1 und der S-Bahnstation beispielsweise, ist bereits morgens um sieben nahezu restlos belegt. Dabei sollen die Stellplätze auf dem „Park-and-Ride-Platz“ an der Endstation der Stadtbahn-Linie 1 den Menschen, die außerhalb Kölns wohnen, ermöglichen, dort ihr Auto abzustellen, um dann mit der Straßenbahn ins Zentrum zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren.

Wer aber später kommt, kann dort nicht mehr seinen PKW abstellen und auf die Bahn umsteigen. Das soll sich nun bald ändern. Auf dem Parkplatz möchten die KVB jetzt möglichst schnell das von der Bezirkspolitik schon lange gewünschte Parkhaus errichten. Gunther Höhn, Bereichsleiter Nahverkehrsmanagement der KVB, hat in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Lindenthal das Projekt vorgestellt: Danach wird auf einem Teilbereich des bisherigen Parkplatzes eine dreistöckige Palette mit einer Fläche zwischen 5000 und 6000 Quadratmetern gebaut. „Die Zahl der vorhandenen Parkplätze wird sich dadurch auf 1250 verdoppeln“, schilderte Höhn.

100 Prozent mehr Plätze

Die KVB bauen bewusst nicht auf der gesamten Fläche des Parkplatzes. „Wenn wir die gesamte Fläche überbauen würden, hätten wir das Problem, dass wir eine Interimslösung für die gesamte Parkfläche finden müssten“, erläuterte Höhn. Außerdem liege der Mehrbedarf nach Berechnungen der KVB bei maximal 30 bis 50 Prozent. Die geplante Erweiterung biete aber schon 100 Prozent mehr Plätze. Wenn sich herausstelle, dass noch der Bedarf doch noch größer ist, könne man auf der dreistöckigen Anlage auch noch zwei weitere Etagen aufstockend.

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Der bebaute Bereich wird sich in dem Winkel zwischen Stadtbahn- und KVB-Haltestelle im Schatten des Bahndamms befinden. „Wir halten es für zielführend, die Parkplätze dicht an den Bahnsteigen zu platzieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Nähe zu Haltestelle eine große Bedeutung hat und die Menschen lange Fußwege scheuen“, sagte Höhn.

Bau soll im Sommer 2021 beginnen

Der Bau soll im Sommer 2021 beginnen und Ende 2022 fertig werden. Sobald die Planungen abgeschlossen sind, werden die KVB sie der Bezirksvertretung und dem Verkehrsausschuss zur Abstimmung vorlegen. Während der Bauphase werden zirka ein Drittel bis 40 Prozent der vorhandenen Stellplätze wegfallen. „Wir prüfen derzeit, wie man auf dem vorhandenen Gelände unter Nutzung möglichst freier Flächen während der Bauzeit Interimsplätze schaffen kann“, versprach Höhn.

Ganz ohne Einschränkungen werde es nicht gehen. Pendler, die die Bauphase scheuen oder nicht bis 2022 warten möchten, haben eine Möglichkeit. Sie können für die erste Etappe ihrer Reiseroute vom Auto auf das Fahrrad und dann in Weiden-West in den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Denn der dort ebenfalls geplante Bike-Tower für 120 Fahrräder soll schon im kommenden Jahr fertig werden. Es wird der erste in Köln sein.

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