Bezirksvertretung Köln-NippesIn drei Stunden 121 Parkverstöße

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Falschparker in Nippes

Köln-Nippes – Trotz einiger konzertierter Schwerpunkteinsätze gegen Falschparker scheint auf der Neusser Straße im Nippeser Ortszentrum weiterhin eine „Wildwest-Mentalität“ beim Parken vorzuherrschen. Paketboten, Lieferdienste und schwer beladene Lastwagen stehen regelmäßig in „zweiter Reihe“ auf der Fahrbahn und dem Radweg, während die für sie vorgesehenen Ladezonen oft durch private Pkw belegt sind.

Für einen Fernsehbeitrag begab sich jüngst ein Redakteurs-Team auf die Neusser Straße und zählte binnen drei Stunden 121 Parkverstöße. Um den Kontrolldruck zu erhöhen, fordert die Bezirksvertretung Nippes daher nun eine weitere Schwerpunkt-Aktion. An einem Wochentag außerhalb der Ferienzeit soll ab 10 Uhr im Abschnitt zwischen Blücher- und Cranachstraße ein solcher Einsatz gegen Zweite-Reihe-Parker erfolgen.

Der Antrag von Bündnis 90/Grünen wurde einstimmig verabschiedet, CDU und FDP enthielten sich allerdings. Ein ähnlicher Aktionstag von Ordnungsamt und Polizei hatte im Oktober 2017 im Nippeser Ortskern stattgefunden (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete); der vierstündige Einsatz am Vormittag endete mit 60 Verwarnungen und acht abgeschleppten Autos sowie unzähligen mündlichen Ermahnungen. Monate zuvor hatte auch ein privates „Anzeigen-Flashmob“-Aktionsbündnis die Falschparker auf der Neusser Straße fotografiert und angezeigt.

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Das große Ausmaß der Zweite-Reihe-Verstöße habe sie erschüttert, begründete Bärbel Hölzing (Grüne) den Vorstoß. „Sie scheinen nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel zu sein. Was mit dem Radstreifen intendiert war – also mehr Sicherheit für Radler –, hat sich jetzt durch das Zustellen der Wege ins Gegenteil verkehrt.“

121 Verstöße innerhalb von drei Stunden seien viel zu viel. Die CDU äußerte Verständnis, unterstützte den Antrag jedoch nicht aktiv. „Selbstverständlich sind Verkehrsregeln einzuhalten, wir sehen jedoch die Neusser Straße schon heute als bestkontrollierte Straße des Ordnungsdienstes“, argumentierte Christoph Schmitz. „Wir regen deshalb an, dass er nochmal auf die Lage hingewiesen wird. Eine konzertierte Aktion sehen wir aber als Schaufensterantrag.“

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