Bildung und CoronaKölner Schulen könnten wegen hoher Inzidenz bald wieder schließen

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Präsenzunterricht Symbol

Schülerinnen und Schüler nehmen am Präsenzunterricht teil. Wegen einer neuen Regelung in NRW wird die Schule zur Zitterpartie. (Symbolbild)

Köln – Endlich wieder Schule, zumindest für ein paar Tage: Die Schülerinnen und Schüler der Kölner weiterführenden Schulen sind mit halbierten Gruppen wieder in den Wechselunterricht gestartet. In den meisten Schulen werden die Gruppen zur Mitte der Woche getauscht, damit alle Kinder am Ende der Woche wenigstens zwei Tage in der Schule waren. Denn: Danach werden die Kölner Schulen aller Voraussicht nach wieder in den Distanzunterricht wechseln müssen. Entwickeln sich die Zahlen weiter so, wird wohl spätestens am Mittwoch in Köln die Inzidenz die Marke von 200 überschritten.

Neue NRW-Regel gibt Grenze für Präsenzunterricht an

Was dann passiert, liegt nicht in der Hand der Kommune. Es greift dann in Köln die Regelung, die das Land in der Coronabetreuungsverordnung definiert hat: Wenn eine Stadt die Grenze einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschreitet, stellt dies das Gesundheitsministerium durch eine Allgemeinverfügung fest. In dieser Verfügung bestimmt das Ministerium dann auch den Tag, ab dem Distanzunterricht stattfindet. Dies ist nach Angaben des Schulministeriums in der Regel ab dem zweiten Tag nach Feststellung der Fall.

Lesen Sie hier alle Hintergründe zur neuen Regelung und den Grenzwert für Präsenzunterricht in NRW.

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Es würde bedeuten, dass die Kölner Schulen ab der kommenden Woche wieder in den Distanzunterricht gehen. Ausgenommen davon sind die Abschlussklassen, die weiter in Präsenz beschult werden dürfen. Für die Schulen in 21 Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen, die die 200er-Inzidenz schon am Wochenende überschritten hatten, wurde die Rückkehr in den Wechselunterricht ausgesetzt, bevor er begonnen hatte.

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Betroffen waren unter anderem auch Leverkusen, der Oberbergische Kreis sowie der Rhein-Berg-Kreis. Sollten Bundestag und Bundesrat das Gesetz zur Bundesnotbremse beschließen, werden die Hürden für den Präsenzunterricht nochmals höher: Dann wird bereits ab einer Inzidenz von 165 Distanzunterricht verpflichtend. Ursprünglich sollte in dem Gesetz auch der Inzidenzwert von 200 als Schwellenwert genannt werden.

Gymnasium in Bilderstöckchen sagt Präsenzunterricht kurzfristig ab

Aber auch in Köln gab es eine Schule, an der der Präsenzunterricht gar nicht erst startete: Am Dreikönigsgymnasium in Bilderstöckchen wurde der Wechselunterricht mit halben Klassen noch am Sonntag abgesagt: Schüler und Eltern wurden per Mail darüber informiert, dass der Präsenzunterricht nicht aufgenommen werden könne. Als Grund wurde der sehr hohe Krankenstand angegeben. Mehr als die Hälfte des Kollegiums fehle.

Zusätzlich zum Unterricht müssten ja auch noch die Testungen ordnungsgemäß durchgeführt und dokumentiert werden. Dies könne derzeit nicht gewährleistet werden. Ein Sprecher der Stadt erklärte, dass die Schule dies in eigener Zuständigkeit nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt festlegen könne. Dies sei auch schon in Kitas der Fall gewesen, in denen der Krankenstand während der Pandemie zu hoch war.

Stiller Protest der Lehrer

Dem Vernehmen nach handelt es sich beim Dreikönigsgymnasium um eine Art stillen Protest eines Teils des Kollegiums: Dieses will mit der Krankmeldung auf den unzureichenden Infektionsschutz in den Schulen hinweisen und auch darauf, dass es für die Lehrer an weiterführenden Schulen, die täglich mit wechselnden Lerngruppen über viele Stunden in einem Raum unterrichten, anders als bei den Grund- und Förderschulen immer noch kein Impfangebot gibt.

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