Bläck Fööss fehlenDas sind die drei beliebtesten Kölner Karnevalsbands der Session

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Brings Fühlinger see

Keine Sonderrechte: Bands wie Brings können am 11.11. nur mit 2G-Nachweisen auftreten.

Köln – Das ist schon ein richtiger Hammer in der kölschen Karnevalsszene: An der Spitze der kölschen Bands steht derzeit – ziemlich gleichwertig – nur noch ein Trio: Kasalla, Cat Ballou und Brings. Diese drei Bands, so war es aus der jecken Szene zu erfahren, werden ab diesem Montag von den im Literatenstammtisch zusammengeschlossenen Traditionskorps und großen Karnevalsgesellschaften für Sitzungen und Veranstaltungen der Session 2022/2023 als erste gebucht und angefragt. Das gebe der Markt so her, nach denen werde am meisten gefragt. „Das wollen wir aber nicht als ein Ranking oder eine Abwertung der anderen verstanden wissen“, sagt Stammtisch-Vorsitzender Rudi Fries, der Literat der Kölnischen KG. „Wir haben das jetzt halt mal so festgelegt. Und reagieren mit der Reihenfolge auch auf die Entwicklungen der letzten Jahre.“ Und somit auf den Generationswechsel in der kölschen Musikszene.

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Vom ehemaligen Kleeblatt – so nannte man die vier Bands Bläck Fööss, Höhner, Paveier und Räuber, die einige Jahrzehnte das musikalische Geschehen in den Sälen bestimmten – ist somit keiner mehr in der ersten Runde dabei. Fries: „Aber auch im zweiten Durchgang eine Woche später gibt es noch genug zu verteilen. Man kommt irgendwann immer dran.“ Einige seiner Kollegen witzeln jedoch schon hinter vorgehaltener Hand, dass es beim ehemaligen Kleeblatt nun schon langsam in Richtung Bermuda-Dreieck gehe.

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Bläck Fööss, Höhner, Paveier und Klüngelköpp eine Woche später

Nach dem Top-Trio stehen dann Fööss, Höhner und Paveier ebenso wie die Klüngelköpp erst eine Woche später auf der Liste. Die Räuber wären erst in einer dritten Runde dran gewesen. So lange wollten diese aber nicht warten und wollen sich nun „frei“ für die Sitzungen unter Vertrag nehmen lassen.

Im Bereich der Büttenredner ist die Spitzengruppe seit Jahren unverändert. Ganz vorne dabei sind Marc Metzger und Martin Schopps sowie Guido Cantz und Bernd Stelter. In der zweiten Runde folgen dann „Sitzungspräsident“ Volker Weininger, der „Tuppes vom Land“ Jörg Runge und Entertainer Jörg P. Weber, weil dieser, so Fries, „den Nerv der Zeit“ treffe. Derzeit so etwas wie die dritte Wahl sind Miljö, Lupo, Fiasko, Druckluft, sowie die Traditionskorps und die Tanzgruppen. Querbeat sind in dem Verfahren nicht berücksichtigt, da sie nur in den letzten beiden Wochen der Session auftreten wollen. Durchaus gefragte Künstler wie die Boore, Micky Brühl und Torben Klein oder auch Newcomer wie Planschemalöör, Stadtrand, Chanterella oder Auerbach und andere sind da noch nicht einmal mit dabei.

Terminplan selbst gestaltet

Mit dem Vorpreschen der Literaten aus dem Stammtisch werden, so heißt es, die seit Jahrzehnten gepflegten Regularien am Leben gehalten. Motto: Einer muss sich doch kümmern, sonst bricht das Chaos aus. Die aktuelle Buchungsrunde im Wochenrhythmus – ähnlich ist auch die Literaten-Vereinigung Köln (LVK), die zahlreiche kleinere KGs vertritt, in das Geschäft mit eingestiegen – sollte eigentlich schon im August stattfinden, war dann aber mit Rücksicht auf die Auswirkungen der Flutkatastrophe an Ahr und Erft verschoben worden. Die Mitglieder des Literatenstammtischs stellen die Programme für rund 180 Sitzungen zusammen, die des LVK für rund 80. Hinzu kommen noch Agenturen, die Sitzungen in Köln, aber auch in der gesamten Region bestücken: so „alaaf.de“ um Horst Müller mit gut 400 Veranstaltungen, dann die „Kölsch-Agentur“ von Wolfgang Lutter mit 80 bis 100 und die „Agentur Ahrens“ von Michael Gerhold mit weiteren 40 Sitzungen.

Die Bands und Redner können sich dann anschließend aus all den Anfragen ihren eigenen Terminplan zurechtbasteln. Der Kuchen, den es zu verteilen gilt, sei groß genug, ist man sich in Literatenkreisen einig. „Da werden die Bücher bei den meisten schon richtig voll.“ Allerdings habe man in Köln gegenwärtig ein Überangebot an Musik. Und so wird gemunkelt, dass „viele etablierte Größen während der Woche auch mal zu Hause sitzen werden“.

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