AusstellungSeniorenheim ist in Stadtteil integriert

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Heimleiterin Claudia Hillen (l.) mit Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge (3. v.l.), Vera Becher-Andre und Wolfgang Haehn vom Lazarus-Hilfswerk.

Heimleiterin Claudia Hillen (l.) mit Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge (3. v.l.), Vera Becher-Andre und Wolfgang Haehn vom Lazarus-Hilfswerk.

Blumenberg – Eigentlich hätte es ja nahe gelegen, die Straßen in Blumenberg auch nach Blumensorten zu benennen, als der Stadtteil im jahr 1986 gegründet wurde. Doch die Stadtverwaltung wählte lieber Berge als Namensgeber: Döbraberg, Staffelsberg, Ernstberg. Einkaufszentrum, S-Bahn-Anschluss, Schule, zwei Kindertagesstätten, mit St. Katharina von Siena eine architektonisch interessante Kirche als Orientierungspunkt – der Ort hat längst alles, was zur Identitätsfindung nötig ist. Auch ein eigenes Seniorenheim: Das St.-Lazarus-Haus wurde 2008 an der Ernstbergstraße neu gebaut. Träger ist das Lazarus-Hilfswerk. Und die Flure im Haus tragen tatsächlich Blumennamen: Callaweg, Jasminweg, Margeritenweg – eine Idee der Heimleitung. Den 80 Bewohnern soll so die Orientierung erleichtert werden.

Die Geste sei auch als Hinweis darauf zu verstehen, dass das Lazarus-Haus sich gern in den Stadtteil integrieren wolle, befand Cornelie Wittsack-Junge. Längst gebe es vielfältige Kontakte. Die Bezirksbürgermeisterin sprach bei der Eröffnung einer Ausstellung, die derzeit im Foyer gezeigt wird. Auf acht Info-Bannern ist die Historie des Lazarus-Hilfswerks dokumentiert. 1973 von deutschen Ordensrittern des internationalen Lazarus-Ordens gegründet, feiert es 40-jähriges Bestehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit alten Menschen, die Geschäftsstelle ist in Hürth. Vier Seniorenheime unterhält das Hilfswerk in Wuppertal, Krefeld-Hüls, Bergheim und Köln-Blumenberg. Das Engagement im Ausland habe man dagegen zurückgefahren, sagte Wolfgang Haehn vom Vorstand. „Auch in Deutschland leben viele Menschen, die Hilfe brauchen.“

So wolle man etwa die ambulante Pflege weiter ausbauen. Und man geht neue Wege: In Bergheim zum Beispiel wird demnächst ein Lazarus-Haus eröffnet, das eine Kita und eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren unter einem Dach vereint. „Das ist in Frankreich schon gang und gäbe, Ersatzoma und Ersatzenkel können viel voneinander lernen“, so Haehn. Es kam also nicht von ungefähr, dass auch die Kita Teufelsbergstraße zur Ausstellungseröffnung eingeladen war, eine Gruppe Vorschulpänz sang Geburtstagslieder.

Zehn Ehrenamtler engagieren sich derzeit im Blumenberger St.-Lazarus-Haus, spielen mit Bewohnern Skat, begleiten sie auf Spaziergängen oder bei Arztbesuchen. „Wir wünschen uns noch weitere ehrenamtliche Helfer“, sagte Heimleiterin Claudia Hillen. Zu besichtigen ist die Ausstellung im St.-Lazarus-Haus, Ernstbergstraße 95, noch bis zum Sonntag, täglich von 10 bis 17 Uhr.

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