Bericht für 2018„Noch nie dagewesene Trockenheit“ im Kölner Norden

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Der Rhein – hier bei Langel – führte ebenfalls Niedrigwasser. (Archivbild)

Der Rhein – hier bei Langel – führte ebenfalls Niedrigwasser. (Archivbild)

Worringen – Im Jahr 2018 gab es eine „noch nie dagewesene Trockenheit“ in den Naturschutzgebieten Worringer Bruch, Rheinaue Worringen-Langel und der Umgebung. Das geht aus einem schriftlichen Bericht des Landschaftswarts Herbert Jansen hervor, der nun der Bezirksvertretung von Chorweiler vorliegt.

Noch zu Beginn des vergangenen Jahres ließ leichtes Hochwasser mit einem Kölner Pegel von 8,78 Metern den Grundwasserspiegel ansteigen, bis Mitte Mai stand das Wasser am Worringer Bruch links und rechts vom Senfweg. Zwei Monate später waren Bruch und Pletschbach „absolut trocken“.

Das Worringer Bruch ist normalerweise eine sumpfige Flachlandschaft, doch im Sommer 2018 wurde auch dort eine extreme Trockenheit registriert. (Archivbild)

Das Worringer Bruch ist normalerweise eine sumpfige Flachlandschaft, doch im Sommer 2018 wurde auch dort eine extreme Trockenheit registriert. (Archivbild)

Der Fühlinger See und der Rhein führten ebenfalls wenig Wasser, Ende Oktober stand der Rheinpegel bei gerade mal 67 Zentimetern. Muscheln und Krebse lagen an Land in flachen feuchten Mulden und „waren ein gefundenes Fressen für Rabenkrähen“ – diese Vögel verdrängen auch zunehmend Bodenbrüter. Laut Herbert Jansen kamen viele Besucher, um sich das Niedrigwasser anzusehen. Die problematischen großen „Grillfeiern, wie in den Jahren zuvor“ konnte der ehrenamtliche Landschaftswart hingegen nicht beobachten.

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Hundespielwiese in Langel

Die im Pflege- und Entwicklungsplan (Pepl) vorgesehene Hundespielwiese in Langel an der Fähre nach Hitdorf ist seiner Meinung nach „dringend erforderlich“. Das Grundstück liegt im Landschaftsschutzgebiet. Die Verwaltung sagte zu, das Areal künftig als Hundefreilauffläche auszuweisen. Eine von Jansen gewünschte weitere Freilauffläche am alten Hafen in Worringen wird es dagegen nicht geben.

Der Landschaftswart hatte eine fehlende Wiese in Rhein-Nähe bemängelt. „Es wäre wünschenswert, diese Fläche in Zukunft zu pachten, damit Hunde offiziell herumtollen können und die Herrchen den Ausblick über den Rhein genießen können“, schreibt Jansen. „So wäre allen gedient, und der Rundgang bis ins Naturschutzgebiet könnte entfallen.“ Doch nach Auskunft der Stadtverwaltung ist die Anpachtung des in privaten Händen liegenden Grundstücks nicht möglich. Parallel wünscht sich Jansen, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamts zur Kontrolle regelmäßiger das Naturschutzgebiet Rheinaue Worringen-Langel begehen.

Müllcontainer an der Fähre

Wegen der vielen Besucher an der Langeler Fähre falle dort auch viel Müll an. Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) stellen im Sommer Rollcontainer auf, „die auch reichlich gefüllt werden“. Aber diese fallen im Herbst und Winter weg, übrig bleiben drei „kleine Abfalleimer mit einer engen Öffnung, die nicht allen Müll fassen“ können. Der Landschaftswart wünscht sich größere Tonnen mit geschlossenem Klappdeckel. Die Stadt will nun prüfen, ob sie aufgestellt werden können.

Zudem berichtet Jansen, dass am Worringer Rheindeich auf einer Strecke von einem Kilometer Maschendraht unter der Grasnarbe angebracht wurde. Dies soll Kaninchen davon abhalten, ihren Bau im Deich anzulegen. Andere Methoden, die Tiere zu stoppen – etwa Verjagen und Verfüllen – hätte leider nie lange vorgehalten.

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