Gesamtschule in Köln-ChorweilerBeide Turnhallen wegen Einsturzgefahr gesperrt

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Die Turnhallen der Heinrich-Böll-Gesamtschule sind nicht sicher.

Köln-Chorweiler  – Die Nachricht trifft sowohl Schule als auch etliche Sportvereine wie aus heiterem Himmel: Die beiden Sporthallen der Heinrich-Böll-Gesamtschule an der Merianstraße 11-15 sind wegen akuter Probleme mit dem Gebäude ab sofort gesperrt. Wie lange die Sperrung andauern wird, ist nicht bekannt.

Zunächst müssten weitere statische Untersuchungen an den Hallentragwerken durchgeführt werden, um mögliche Instandsetzungs-Arbeiten abzuklären, hieß es.

Feuchtigkeit im Dämmmaterial

Ausweichhallen für den Schulsport sowie die Halle nutzende Vereine stünden gegenwärtig leider nicht zur Verfügung.

Wie verlautet, sei Feuchtigkeit in die Dächer der beiden Hallen gesickert. Weil sich die im Dach enthaltene Dämmwolle mit Wasser vollgesogen hat, ist sie schwerer als normal; befürchtet wird, dass das Dach die zusätzliche Last nicht aushält. An der Eingangstür der Halle verkündet ein Zettel die ab sofort geltende Sperrung. Eine seltsame Leere liegt am späten Nachmittag über der Anlage – zu einer Zeit, wo sonst der Trainingsbetrieb der Vereine läuft. Auch der Schulparkplatz ist fast völlig verwaist.

Sportunterricht im Freien

„Für uns als Schule mit 1600 Schülerinnen und Schülern sowie einem Sportprofil ist es natürlich überhaupt nicht gut, weil der Sportunterricht nicht wie gewohnt stattfinden kann“, so Rolf Grisard, Schulleiter der Heinrich-Böll-Gesamtschule. „Wann immer es geht, wollen wir den Sportunterricht draußen stattfinden lassen.“ Immerhin: Im Umfeld der Schule liegen mehrere Sportplätze und ein großer Grünzug, was bei gutem Wetter ein Ausweichen nach draußen möglich macht.

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„Die Gemeinschafts-Grundschule Merianstraße und die Gustav-Heinemann-Hauptschule haben uns Hallenkapazitäten angeboten. Wir suchen derzeit nach weiteren Kapazitäten, wo wir noch hingehen können. Auch der Schulträger ist bemüht, uns zu helfen, wo er nur kann.“ Derzeit würde geklärt, ob zumindest der Umkleidetrakt – der mittig zwischen den beiden gesperrten Turnhallen liegt – wieder freigegeben werden könne. „Unsere Erfahrungen während der Corona-Zeit kommen uns jetzt zugute, wo wir auch auf Notlösungen für den Sportunterricht ausweichen mussten. Aber eindeutig ist die jetzige Situation eine Härtephase für die Schule.“

Longericher SC ohne Trainingsort

„Die Nachricht hat uns wie ein Schock getroffen“, berichtete auch Christian Stark, sportlicher Leiter des Longericher SC, einer der größten externen Nutzer der Halle. Während die erste Mannschaft, die in der dritten Liga spielt, die neue Sporthalle der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule im Heimatveedel Longerich für Training und Wettkämpfe nutzt, trainieren und spielen die kompletten anderen Teams, darunter allein 13 Jugendmannschaften, in Chorweiler. „Wir hoffen auf ein Wunder, etwa, dass sich die Hallen nach der technischen Prüfung und Sicherungsmaßnahmen doch wieder öffnen lassen.“

Erschwerend hinzu komme der Hallenmangel in der Umgebung; die nun gesperrten Sporthallen seien bei weitem nicht die einzigen im Kölner Norden. Nun gelte es für den Verein zunächst zu improvisieren. „Während der Corona-Zeit haben wir mit den Jugendlichen auch mal draußen trainiert. Wir müssen uns jetzt überlegen, was wir machen.“ Eine weitere Möglichkeit sei das Ausweichen auf Fußballhallen als Notbehelf für den Trainingsbetrieb, oder auf Kletterhallen, um die Kinder und Jugendlichen zumindest fit zu halten – doch diese Lösungen seien natürlich nicht billig.

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