Grundschule in Köln-BlumenbergArchäologische Funde könnten Mensabau weiter verzögern

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Grundschule Blumenberg

Der Flachbau der geplanten Mensa soll Turnhalle und Hauptgebäude miteinander verbinden.

Köln-Blumenberg – Nicht zuletzt dank eines Beschlusses der Bundespolitik kommt Bewegung in ein Blumenberger Schulbauprojekt: Seit dem September des vergangenen Jahres steht nach Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat fest, dass ab 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen bestehen wird.

Ein Erweiterungsbau für die Gemeinschaftsgrundschule Ernstbergstraße mit einer Mensa und Nebenräumen für den Ganztagsbereich ist zwar ebenfalls schon lange beschlossen, bislang dümpelte das Vorhaben auf der Schulbaumaßnahmenliste der Stadt Köln aber in der zweituntersten Prioritätenkategorie D vor sich hin. Der zukünftige Rechtsanspruch katapultiert es jetzt auf die höchste Prioritätsstufe 0.

In ihrer jüngsten Sitzung erhielt die Bezirksvertretung Chorweiler daher nun eine Verwaltungsvorlage über die Erstellung des Erweiterungsbaus.

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An der GGS Ernstbergstraße ist der Bedarf an einem Ganztagsbereich nicht erst seit gestern sehr hoch, der zur Verfügung stehende Platz jedoch beschränkt: Zurzeit ist der Ganztagsbereich in einigen Räumen im Untergeschoss untergebracht, dieser umfasst zurzeit auch eine Küche mit Speiseraum – Spielraum für eine Erweiterung gibt es im Bestandsgebäude dadurch nicht mehr. Der Bau einer Mensa mit Küche und Räumen für den Ganztagsbereich war daher schon 2011 vom Ausschuss für Schule und Weiterbildung beschlossen worden.

Auftrag wurde an ein neues Planungsbüro vergeben

Im September 2011 hatte die Gebäudewirtschaft daraufhin den Auftrag zur Planung und Kostenermittlung der Baumaßnahme erhalten. Doch das zunächst beauftragte Architekturbüro sorgte nach Angaben der Stadt für Unstimmigkeiten und erhebliche Terminverzögerungen, weshalb der Auftrag letztlich an ein neues Planungsbüro vergeben wurde. Die extrem schwierige Zusammenarbeit der einzelnen Fachplaner sei der hauptsächliche Grund für die lange Verzögerung des Baus, so die Verwaltung. Nun jedoch habe das Projekt einen „umsetzungsreifen Stand“ erreicht.

110 Quadratmeter großer Speisesaal geplant

Kernstück des geplanten Flachbaus, der direkt an die südwestliche Seite des Schulgebäudes anschließt und dieses mit Turnhalle und Verwaltungstrakt verbinden soll, ist ein 110 Quadratmeter großer Speisesaal, der 80 Schülern Platz bieten und durch eine Glasfassade vom Schulhof her einsichtig sein soll.

Zugänglich soll dieser sowohl über einen überdachten Außenbereich, als auch von innen über das zweite Treppenhaus im nördlichen Gebäudeteil sein. In einem Vorraum soll es Waschbecken zum Händewaschen geben. Auf der östlichen Seite des Gebäudes sind Küche, Spülküche, Lager- und Technikräume, Büros, Umkleideräume und sanitäre Anlagen angesiedelt. Als Maßnahme zur Herstellung von Barrierefreiheit an der Schule soll im Zuge der Bauarbeiten auch eine Aufzuganlage errichtet werden.

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Durch den Neubau wird im Schulgebäude Platz frei, der nicht nur für den Ganztagsbereich, sondern nach Überlegung der Stadt perspektivisch auch für eine eventuelle Zügigkeitserweiterung der Schule genutzt werden könnte. Nach einer aktuellen Berechnung geht die Verwaltung von Kosten von 3,6 Millionen Euro aus. Nach Ausführungsplanung und Vergabe ist der Beginn der Bauarbeiten zurzeit für 2024 angesetzt, die Fertigstellung fürdas Frühjahr 2025.

Archäologisches Personal überwacht Erdaushub

Es bestehe jedoch ein hohes Risiko, dass archäologische Funde diesen Zeitplan wieder obsolet machen, warnt die Verwaltung gleich vor: Das Planungsgrundstück liegt im Bereich einer vor- und frühgeschichtlichen Altsiedellandschaft, in der sich Spuren der Besiedelung von der Jungsteinzeit, über die römische Kaiserzeit bis zum Hochmittelalter befinden. Der Erdaushub wird daher von archäologischem Fachpersonal überwacht werden.

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