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Köln-ChorweilerEntwarnung nach Amok-Alarm an Schule – Polizeieinsatz beendet

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Polizei Schule Chorweiler 3

Die Polizei begleitet die Kinder aus der Schule.

Köln – Es waren bange Stunden der Ungewissheit für insgesamt rund 2000 Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern in Chorweiler. Freitagmorgen um 9.30 Uhr hatte ein Schüler über die Notrufnummer 110 bei der Polizei eine bewaffnete Person auf dem Gelände der Heinrich-Böll-Gesamtschule gemeldet. Daraufhin löste die Schule den „Amok-Alarm“ aus, wie die Polizei mitteilte.

Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus. Dutzende Streifenwagen waren vor Ort, auch Rettungswagen standen bereit, ein Hubschrauber kreiste über dem Gelände. Spürhunde, Sondereinsatzkommando und Hundertschaft durchkämmten die Gebäude. Die Kinder und Jugendlichen sollten sich in ihren Klassenräumen verbarrikadieren. Das galt auch für die benachbarte Gemeinschafsgrundschule Merianstraße.

Derweil hatten sich nach Angaben der Polizei rund 1000 Eltern an der Schule eingefunden und warteten hinter einem Absperrband auf ihre Kinder. Einige Mütter weinten vor Sorge. Während die Polizei die Schulen durchsuchten, wurden die Kinder nach und nach klassenweise von bewaffneten Einsatzkräften aus den Gebäuden geleitet. Seelsorger und Mitarbeiter der psychosozialen Unterstützung der Stadt Köln waren vor Ort, um Kinder, Pädagogen und Eltern Beistand zu leisten. „Es ist für alle eine sehr belastende Situation“, sagte Polizeisprecher Philipp Hüwe. Es dauerte bis 12.30 Uhr, bis die Gesamtschule vollständig geräumt war. Wenig später hatten auch alle Kinder und Mitarbeiter der Grundschule die Einrichtung verlassen.

Kein Verdächtiger gefunden

Zwischenzeitlich hatte die Polizei einen Mann festgenommen und mit Handfesseln fixiert. Nach Angaben der Behörden handelte es sich aber nicht um den mutmaßlich Gefährder. Nähere Informationen über die bewaffnete Person und auch die Art der Bewaffnung machte die Polizei nicht.

Schlussendlich fanden die Einsatzkräfte keinen Verdächtigen in den Gebäuden. In einem Klassenraum der Gesamtschule wurde Softair-Munition entdeckt. Ob dieser Fund in Zusammenhang mit der Amok-Meldung steht, wird derzeit geprüft. Verletzt wurde niemand. Eine Schülerin kollabierte vor Aufregung, nachdem sie in Sicherheit gebracht worden war und wurde von Sanitätern behandelt. Gerüchte, dass auf dem Schulgelände angeblich Schüsse gefallen seien, erwiesen sich offenbar als falsch. Um 14 Uhr endete der Einsatz und die Polizei gab offiziell Entwarnung. Die Ermittlungen zu den Umständen des Amok-Alarms dauern an.

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