Köln-KreuzfeldBürger planen mit für den neuen Stadtteil

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Auf Feldern nahe Blumenberg soll der neue Stadtteil Kreuzfeld entstehen.

Auf Feldern nahe Blumenberg soll der neue Stadtteil Kreuzfeld entstehen.

Blumenberg – Es ist ein ambitioniertes Wohnprojekt, das im Kölner Norden entstehen soll. Auf rund 47 Hektar wächst ein komplett neuer Stadtteil mit Namen Kreuzfeld heran. Geplant sind rund 2200 bis 3000 Wohneinheiten, die Platz für rund 9000 Menschen bieten könnten. Mehrere Grund- und weiterführende Schulen, ein Berufskolleg, Radschnellwege und ein Anschluss an die nahe gelegene Autobahn 57 sollen ebenfalls entstehen. So groß ist das Projekt, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker persönlich nach Blumenberg reiste, um die Pläne mit Vertretern der Verwaltung vorzustellen. Mit dabei war unter anderem Baudezernent Markus Greitemann.

Drei Schwerpunkte

Rund 160 Menschen kamen zu dem so genannten Forum, um gemeinsam zu diskutieren und eigene Ideen vorzuschlagen. Die Diskussion drehte sich dabei um drei Schwerpunkte: den Stadtteil vernetzen, Bildung fördern und für die Gesundheit sorgen. Die Ergebnisse, verspricht die Stadt, sollen „so weit wie möglich“ berücksichtigt und in den weiteren „Leitbildprozess“ eingearbeitet werden. Dieser Prozess steckt die Ziele fest, die der 13. Stadtteil im Bezirk einmal erfüllen muss.

Das oberste Ziel dabei sei, dass der Stadtteil sozial gerecht, nachhaltig und innovativ sei. „Wir brauchen Kreuzfeld dringend, denn Köln als wachsende Stadt und europäische Metropole benötigt den Wohnungsbau“, so Reker. Laut aktuellen Prognosen müsse man bis zum Jahr 2040 mit bezahlbarem Wohnraum für rund 70000 Menschen rechnen. Doch dafür benötigt die Stadt Bauland – wie eben das Kreuzfeld. Mit der S-Bahn-Station in dem dann gegenüber liegenden Blumenberg böten sich dort „die besten Voraussetzungen“.

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Ein Leitbild entwickeln

Die Stadt hegt in Bezug auf Kreuzfeld große planerische Ambitionen. Der Ortsteil soll Vorbild für die weitere Stadtteilentwicklung und Gesundheitsvorsorge werden. Es sei das erste Mal, dass die Verwaltung ein Mammutverfahren mit Leitbildentwicklung, Aufstellung eines Masterplans und einer frühen öffentlichen Beteiligung anwende. Im weiteren Planungsverlauf soll die Bevölkerung denn auch erneut beteiligt werden, inklusive städtebaulichem Wettbewerb. Ab dem Jahr 2023 könnte der Bau in Abschnitten beginnen.

Auch die Bezirksvertretung Chorweiler beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Kreuzfeld. Erst zu Jahresbeginn, als die Stadt den Politikern einen Ablaufplan präsentierte, forderten sie ein gemeinsames Konzept für Kreuzfeld und Blumenberg mit einer entsprechend veränderten Verkehrsführung und einer soliden Infrastruktur mit Geschäften, Schulen und Kitas. Das Stadtteilgremium fordert zudem einen Schulcampus, den Ausbau des Blumenbergswegs und eine regelmäßig fahrende S-Bahn mit weniger Ausfällen für Blumenberg. Es gebe in der Bevölkerung die Sorge, dass all diese Punkte eben nicht berücksichtigt werden. Das Thema Verkehrsanbindung kam jetzt beim Bürger-Diskussionsforum ebenfalls zur Sprache – auch hinsichtlich des Lkw-Verkehrs –, ebenso wie die Frage des sozialen Wohnungsbaus.

Veralteten Bebauungsplan gestoppt

Seit 1993 liebäugeln Stadt und Politiker mit dem Acker im Norden Kölns. Über die Jahre entwickelte sich ein Bebauungsplan, der jedoch 2005 gestoppt wurde. Grund waren laut Stadt die Erfahrungen und Entwicklungen im Stadtteil Blumenberg. Der veraltete Bebauungsplan sei nicht mehr zeitgemäß, man fange nun komplett von vorne an. „Man muss beim Kreuzfeld korrigieren, was bei der Planung von Blumenberg falsch gelaufen ist“, fordert Bezirksvertreter Klaus Roth von den Linken.

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