Kölner AqualandKernsaniertes Dampfbad „Banja“ soll nicht nur an kalten Tagen helfen

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Saunameister Torsten Lukas in seinem Allerheiligsten: der neu eröffneten „Banja“ im Aqualand Chorweiler

  • Bereits 2015 wurde die damalige Trockensauna zur Banja – russisch für Badehaus oder Dampfbad – umfunktioniert. Doch es gab Mängel. Daher folgte nun die Kernsanierung.
  • Bis zu 40 Gäste finden dort auf den Bänken aus Espenholz Platz – und schwitzen gemeinsam bei einer Temperatur von 90 Grad Celsius.
  • Der extreme Wechsel zwischen Hitze und Kälte soll den Kreislauf anregen und das Immunsystem stärken.

Chorweiler – Wenn Saunameister Torsten Lukas die Gäste im Aqualand in die „Banja“ – russisch für Badehaus oder Dampfbad – ruft, wird es in dem etwa 15 Quadratmeter großen Schwitzraum blitzartig voll. Bis zu 40 Gäste finden dort auf den Bänken aus Espenholz Platz – und schwitzen bei einer Temperatur von 90 Grad Celsius um die Wette. Besonders während der „Banja-Zeremonie“, einem Aufguss mit einem Birkenzweig-Sud, sind die „heiß“ begehrten Plätze schnell belegt.

Dort heizt der 38-Jährige den Besuchern für insgesamt 15 Minuten ordentlich ein. Mit einem Handtuch verwirbelt Saunameister Lukas die heiße Luft, die sich unter dem Giebel des Raumes sammelt, damit sich die Hitze gleichmäßig verteilt. Das treibt auch dem geübtesten Saunisten den Schweiß auf die Stirn. „Ergänzt wird das Programm durch den eigens angesetzten Sud aus Birkenzweigen und Wasser, den wir auf den heißen Steinen in der Mitte der Sauna verdampfen“, erklärt Lukas. „Das setzt nicht nur ätherische und aromatische Öle frei, die angenehm wirken, sondern steigert auch das Wärmeempfinden durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit.“ In der Halbzeit der Zeremonie können sich die Besucher vor der Banja ein wenig abkühlen oder vom Zeremonienmeister mit Eiswasser bespritzt werden.

Eine wahre Genugtuung für den Körper

Was zunächst ein bisschen nach Folter klingen mag, ist für den Körper eine wahre Genugtuung. „Der extreme Wechsel zwischen Hitze und Kälte regt den Kreislauf an und stärkt das Immunsystem“, so Lukas. „Durch die Hitze steigt unsere Kerntemperatur im Körper. Das beugt im richtigen Maß Erkältungen vor. Das Eiswasser senkt die Temperatur wieder und bringt den Kreislauf in Schwung.“ Der erfahrene Saunameister weiß, wovon er spricht. Seit 2003 sorgt er in Chorweiler dafür, dass die Gäste ins Schwitzen kommen.

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In der Banja hat er allerdings nicht von Beginn an zum Aufguss gerufen. „Bis Ende 2015 ist das heutige Dampfbad eine Trockensauna gewesen“, so Lukas. „Erst seitdem sie zur Banja umfunktioniert wurde, verwöhnen meine Kollegen und ich die Gäste hier mit den Aufgüssen aus einem Birkenaroma-Sud.“ Der verdampfte Sud kondensierte jedoch fortan am Boden zu Wasser – und konnte in der ehemaligen Trockensauna ohne Abflüsse nicht ablaufen. Ein Problem: Die Banja zog die Besucher zwar magisch an, die bekamen dort aber nasse Füße. Eine Lösung musste her, und so veranlasste die Bad-Leitung Mitte Juli die Sanierung des russischen Dampfbads. „Um die nötigen Abflüsse einzubauen und das vom Wasser in Mitleidenschaft gezogene Holz auszutauschen, haben wir die Sanierung auf die Sommerferien gelegt“, so Betriebsleiterin Lydia Abram-Rockenbach. „Viele unserer Gäste sind zu dieser Zeit ohnehin im Urlaub. Und bei den hohen Außentemperaturen vermissen unsere Besucher die Banja noch am wenigsten.“

Neuanfertigungen aus Finnland

Während der sechswöchigen Umbauarbeiten wurden alle Holzbänke entfernt und durch Neuanfertigungen aus Finnland, dem Mutterland der Sauna, ersetzt. Diese sind abnehmbar und noch leichter zu reinigen als die früheren Bänke. „Ansonsten leidet das Holz unter dem Wasser nämlich auf Dauer sehr“, so Abram-Rockenbach. „Das Problem haben wir so in den Griff bekommen.“ Über zwei Abläufe fließt das angesammelte Wasser auf dem Marmorboden der Sauna nun direkt ab. Abgeschlossen sind die Umbauarbeiten seit Anfang September.

Mit der Resonanz unter den Besuchern auf die frisch sanierte Sauna ist Abram-Rockenbach sehr zufrieden: „Die Banja hat sich nach der Neueröffnung direkt zum Besucherliebling unter unseren elf Saunen gemausert. Viele würden am liebsten gleich mehrere Runden dort einlegen.“ Doch davon rät Saunameister Lukas ab. Für Anfänger genügten drei Runden am Tag vollkommen, so der Experte. Der Körper brauche Zeit, um seine Kerntemperatur wieder zu senken. Ansonsten wird das Saunieren ungesund. Einen besonderen Tipp für den nächsten Saunabesuch hat der Profi noch parat: „Nehmen Sie vor und nach dem Saunieren ein warmes Fußbad. So weiten sich die Gefäße, und der Körper kann schneller abkühlen. Das ist gesund und tut einfach gut.“ Weitere Informationen gibt es im Internet.

Aqualand, Merianstaße 1, 50765 Köln, Öffnungszeiten: Mo- Do 9.30 bis 23 Uhr, Fr 9.30 bis 24 Uhr, Sa 9 bis 24 Uhr, So 9 bis 23 Uhr

www.aqualand.de/saunawelt

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