Nach dem HitzesommerVorbereitungen auf die nächste Dürre in Köln-Chorweiler

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Das Grünflächenamt ließ im gesamten Stadtgebiet mit einem Gießwagen junge Pflanzen wässern.

Das Grünflächenamt ließ im gesamten Stadtgebiet mit einem Gießwagen junge Pflanzen wässern.

Chorweiler – Im vergangenen Sommer haben erneut viele Bäume und Pflanzen unter Hitze und mangelndem Regen gelitten. Die Bezirksvertretung Chorweiler sorgt sich um die Natur. So klagen die Grünen und die CDU darüber, dass der Wassermangel gerade im Juli und August unter anderem am Fühlinger See, Worringer Bruch und am Wasserwerk zu Erkrankungen der Bäume geführt habe.

Dabei seien die hochansteckende Rußrinden-Krankheit, Eichenprozessionsspinner und auch weitere Auswirkungen zu beobachten, die auch für Menschen durchaus Gesundheitsrisiken bergen. Die Pilzerkrankung „Cryptostroma corticale“ an Ahornbäumen etwa kann durch umher fliegende Sporen Reizhusten, Fieber, Atemnot oder Schüttelfrost auslösen.

Gefährdete Bereiche abgesperrt

Das Grünflächenamt habe teilweise Gebiete mit schadhaftem Baumbestand abgesperrt – wie etwa am Fühlinger See – , um die Gefahr für Menschen zu bannen. Wo es möglich war, seien Schädlinge bekämpft oder entfernt sowie abgestorbene Bäume gefällt worden, sagen die Grünen in der Bezirksvertretung. Allerdings sei durch den Klimawandel mit weiteren trockenen Jahren zu rechnen, die denjenigen Bäumen Schaden zufügen, die sich nicht an die höheren Temperaturen anpassen können.

Die Grünen wollten daher von der Stadt unter anderem wissen, ob es ein Bewässerungskonzept für Bäume im Bezirk Chorweiler gebe, ob bereits entferntes Grün an gleicher Stelle nachgepflanzt werde, wie die Bevölkerung in die Bewässerung mit eingebunden werden kann und ob es dafür Hilfsmittel gebe. Die Christdemokraten fragten unter anderem nach, was man künftig gegen die Gefährdung tun könne und ob es Untersuchungen zu weiteren von Krankheiten befallenen Bäumen gebe.

Auch viele Anwohner halfen beim Gießen

Eine Antwort der Verwaltung steht noch aus. Jedoch teilte die Stadt auf eine frühere und ähnliche Anfrage der SPD mit, dass in keinem Stadtbezirk die Grünanlagen als Ganzes in der Trockenperiode gewässert wurden. Rasenflächen würden sich in kurzer Zeit nach ersten Regenfällen regenerieren, Baum- und Strauchbestände fänden in der Regel gewachsene und unversiegelte Bodenverhältnisse vor, die gut durchwurzelbar sind. In Köln gebe es rund 80 000 Straßenbäume, es sei unmöglich und nicht nötig, alle zu bewässern. Die Stadt setzte daher Prioritäten: Zunächst wässerten externe Firmen maximal drei Jahre alte Bäume. Vier und fünf Jahre alte Bäume und das Grün an besonders schwierigen Standorten, beispielsweise auf Tiefgaragen oder in Kübeln, wurden von Feuerwehr und Grünflächenamt gegossen. Darüber hinaus hätten viele Anwohner ausgeholfen. Allerdings, so die Stadtverwaltung, sei der Umfang aller Trockenschäden noch nicht absehbar, eine endgültige Bilanz gebe es erst im kommenden Frühjahr. Nachpflanzungen könnten nur nacheinander erfolgen.

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