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Typisierungsaktion in HeimersdorfAlle wollen Giuseppe helfen

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Viele Menschen gaben in der Grundschule Lebensbaumweg zur Typisierung eine Speichelprobe ab.

Viele Menschen gaben in der Grundschule Lebensbaumweg zur Typisierung eine Speichelprobe ab.

Heimersdorf – Der Andrang war groß: Lehrer, Eltern und viele Freiwillige kamen jetzt in die Katholische Grundschule Lebensbaumweg, um Giuseppe zu helfen, einem an Leukämie erkrankten Kind. Dort fand eine Typisierungsaktion statt, um einen geeigneten Stammzellenspender für Giuseppe zu finden. Nachdem der Junge – in seinem ersten Schuljahr an der KGS Lebensbaumweg – an Blutkrebs erkrankt war, ging er eineinhalb Jahre in Behandlung und kehrte bald wieder zurück in den Schulalltag.

Bürgerverein unterstützte die Aktion

Nach einem Dreivierteljahr sei es aber zu einem Rückfall gekommen und die Ärzte hätten bestätigt, dass eine Knochenmarkspende nötig sei, erläutern Klassenlehrerin Regina Wildenauer und Schulleiterin Bernadette Essmann. Da habe man sich entschlossen, die Spendenaktion ins Leben zu rufen – nach Absprache mit Giuseppes Eltern und der DKMS (Deutsche Knochenmarksspender-Datei).

Die Aktion wurde vom Bürgerverein Heimersdorf unterstützt, und viele weitere Helfer traten ebenfalls auf den Plan: Auf dem örtlichen Schützenfest wurde Geld gesammelt, Bäcker brachten Kuchen vorbei, Giuseppes Schülerpate, der inzwischen schon das Heinrich-Mann-Gymnasium besucht, sammelte Geldspenden in der Schule, und Social-Media-Influencer teilten den Suchaufruf im Internet.

Genetische Übereinstimmung

Seine Stammzellen spenden kann nämlich nicht jeder – die genetische Übereinstimmung mit dem Erkrankten muss gegeben sein, und der Spender selbst muss gesund und unter 55 Jahre alt sein. Dennoch zeigt sich Lehrerin Wildenauer optimistisch: „Laut DKMS rettet man bei solchen Veranstaltungen immer mindestens ein Leben, selbst wenn man keinen passenden Spender für einen ganz bestimmten Fall findet.“

Es gehe bei der Veranstaltung in der Grundschule also nicht bloß um Giuseppe, sondern generell auch darum, Menschen zum Spenden von Stammzellen zu motivieren – jeder registrierte Spender kann da als Erfolg gelten. „Unsere Veranstaltung heute ist fast ein Selbstläufer, weil viele Leute bereit sind zu helfen. Die Betroffenheit und das Wissen, es könnte auch das eigene Kind treffen, bringt einen dazu“, so Rektorin Essmann.

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