Worringer RheinaueKölner Politiker machen Druck wegen Hundewiese

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Auf der Auenwiese am Niehler Rheinufer können Hunde ohne Leine laufen und toben. Doch in Worringen soll es vorerst keine neue Freilauffläche in naher Umgebung des Rheins geben.

Auf der Auenwiese am Niehler Rheinufer können Hunde ohne Leine laufen und toben. Doch in Worringen soll es vorerst keine neue Freilauffläche in naher Umgebung des Rheins geben.

  • Die Verwaltung hatte in einer schriftlichen Mitteilung erklärt, dass es in naher Umgebung der Worringer Rheinaue keine geeigneten städtischen Grundstücke gebe, die Hunde als Freilauffläche nutzen können.
  • Mehrere theoretische geeignete Grundstücke seien in den Bebauungsplänen als Ausgleichsflächen ausgewiesen und dürften daher nicht genutzt werden.
  • Grünen-Fraktionschef Wolfgang Kleinjans will die Stadt stärker in die Pflicht nehmen: „Die müssen mal in die Pötte kommen.“

Köln-Worringen – Die Nachricht der Stadt, dass in Worringen erst einmal keine Freilaufwiese für Hunde entsteht, wird von der Bezirksvertretung Chorweiler kritisiert. Seit Jahren fordert das Stadtteilparlament entsprechende Spielorte für Vierbeiner. „Es ist sehr ärgerlich, dass es immer noch keine Lösung gibt“, klagt Rainer Stuhlweißenburg von der CDU.

„Die Stadt sagt, dass es keine Flächen dafür gibt, aber das bezweifele ich. Sie kann und muss Hundebesitzern vor Ort eine Wiese, auch eine eingezäunte, anbieten.“ Zumal die Bezirksvertreter nicht nur für Worringen sondern auch für Langel und Merkenich eine Freilauffläche für Hunde fordern, die Stadt aber nur auf das Thema Worringen einging.

Nicht in öffentlicher Hand

Die Verwaltung hatte in einer schriftlichen Mitteilung erklärt, dass es in naher Umgebung der Worringer Rheinaue keine geeigneten städtischen Grundstücke gebe, die Hunde als Freilauffläche nutzen können. Nun versucht die Verwaltung nach eigenen Angaben, geeignete Wiesen im Landschaftsschutzgebiet zu kaufen, die im Pflege- und Entwicklungsplan 2014 (Pepl) als Liegewiese und Hundefreilauffläche konzipiert sind. Die von der Bezirksvertretung favorisierte Landzunge am Worringer Hafen befindet sich nicht in städtischem Besitz, erklärt die Verwaltung.

Informationsveranstaltung

Was ist in der Rheinaue Merkenich erlaubt und was nicht? Den meisten Bürgern und Hundebesitzern sei nicht bewusst, was in dem Naturschutzgebiet verboten sei, sagt der Merkenicher Bürgerverein. Um die Fakten zu klären, lädt der Verein am Freitag, 25. Oktober, zu einer Informationsveranstaltung ein.

Der Leiter der städtischen Grünflächenamts, Joachim Bauer, wird vor Ort in Merkenich für Fragen zur Verfügung stehen und die für das Naturschutzgebiet und den Pflege- und Entwicklungsplan (Pepl) geltenden Bestimmungen erklären.Hintergrund sind die Absperrungen in der Worringer Rheinaue vom Frühjahr, die als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Leverkusener Brücke dienen. Der Landesbetrieb Straßen NRW und die Stadt hatten Zäune aufgestellt und so den Zugang zum Rhein verhindert – was bei der Bevölkerung für sehr viel Ärger sorgte.

Die Informationsveranstaltung findet um 18 Uhr im Pfarrheim St. Brictius, Brictiusstraße 22, statt. (pew)

Mehrere theoretische geeignete Grundstücke seien in den Bebauungsplänen als Ausgleichsflächen ausgewiesen und dürften daher nicht genutzt werden. Andere geprüfte Gebiete sind zu klein, Teil eines Spielplatzes oder schlicht nicht passend, sagt die Stadt: „Als Hundefreilaufflächen geeignete öffentliche Grünflächen in städtischer Hand sind in Worringen oder unmittelbarer Umgebung leider nicht vorhanden.“

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Christdemokrat Stuhlweißenburg verlangte daraufhin von der Verwaltung eine Auflistung alle Freilaufflächen im Bezirk Chorweiler samt Größe sowie eine Liste aller Wiesen, die als Möglichkeit geprüft wurden. „Es gibt viele Grünflächen“, sagt er. Grünen-Fraktionschef Wolfgang Kleinjans will die Stadt stärker in die Pflicht nehmen. „Ich will verhindern, dass die Stadt sagt: Wir finden nichts. Und dann hören wir auch auf, zu suchen.“ Es müsse das Ziel bleiben, eine Fläche zu finden. Schließlich sei eine entsprechende Wiese bereits im Entwicklungsplan Pepl festgelegt worden. Kleinjans deutlich: „Die müssen mal in die Pötte kommen.“

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