Clubkataster in PlanungKölner Parteien wollen kreative Szene mehr unterstützen

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Das Underground wird abgerissen.

Köln – Köln wächst – und der Nutzungsdruck auf die verfügbaren Flächen nimmt vor allem in der Innenstadt stetig zu. Vor dem Hintergrund der daraus resultierenden Verdrängung von kreativen Szenen aus dem Stadtbild soll nun ein Antrag von Grünen, CDU, FDP und der Ratsgruppe GUT im Stadtrat einen „politischen Paradigmenwechsel bei der Integration von Kreativräumen in die Stadtentwicklung“ einleiten. Das kündigte Kirsten Jahn, Sprecherin der Grünen und des Stadtentwicklungsausschusses, vor der nächsten Sitzung am Dienstag, 6. Februar, an.

Die heranrückende Wohnbebauung und die Ausweitung kreativer Freiräume gleichzeitig sind in Köln unvereinbar. Das führt zu einer Benachteiligung von beinahe allen Branchen, die in dieser Stadt in der Kreativwirtschaft tätig sind. „Dies wird aktuell am deutlichsten an Musikclubszene wie das sehr prominente Beispiel der Schließung des Undergrounds in Ehrenfeld unlängst zeigte“, sagt Jahn.

Eine wichtige Aufgabe der integrierten Stadtentwicklung sei aber, kreative Räume nicht nur am Standort zu sichern, sondern ihnen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. 50.000 Euro haben die Grünen und die Mitantragsteller im Rahmen des Haushalts 2018 darum bereitgestellt, um unter anderem eine externe, fachliche Beratung zu finanzieren, die in diesem Zusammenhang sinnvolle Strategien aufzeigen soll.

Clubkataster für Kölner Szene

Denn mit derzeit rund 8000 Veranstaltungen mit Livemusik und den dazu errechneten, etwa vier Millionen Besuchern pro Jahr führe die Kölner Kreativwirtschaft Jahn zufolge kein Nischendasein. Darüber hinaus soll in einer Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und dem Interessenverband „Klubkomm“ eine sogenanntes Clubkataster existierender Standorte und Entwicklungsperspektiven der Kölner Clubszene erstellt werden.

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„Außerdem lohnt ein Blick in andere Städte, in denen die Kreativwirtschaft verbreitet und verankert ist, um positive Beispiele und Anregungen zu finden“, sagt Jahn. Die jetzt erstmals zusammengefundene politische Mehrheit in Köln solle genutzt, die Akteure im Rat sich der Bedeutung dieses Themas für die Stadt bewusst werden. „Der Antrag ist eine Anregung, rechtzeitig und nicht zu spät zu handeln“, sagt Jahn. Dass die heute in Köln zwar vorhandene kreative Mischung diese Stadt nicht irgendwann verlasse, dafür gebe es keine Garantie.

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