Flüchtlingsunterkunft in KölnAnwohner besichtigen Container in Stammheim

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Viele Nachbarn waren der Einladung zur Besichtigung gefolgt.

Viele Nachbarn waren der Einladung zur Besichtigung gefolgt.

Stammheim/Flittard – Die Stadt hat am Haferkamp in Stammheim eine neue Flüchtlingsunterkunft errichtet. Nachbarn aus Flittard und Stammheim hatten jetzt Gelegenheit, die Containeranlage zu besichtigen.

Platz für bis zu 320 Menschen

Die Wohneinheiten bieten Platz für bis zu 320 Personen. „Aufgrund der Entwicklung der Flüchtlingszahlen belegen wir die Unterkunft nur zu etwa 70 Prozent“, berichtete Ursula Adams vom Wohnungsamt. Die Anlage besteht aus vier Baukörpern – insgesamt 50 Wohneinheiten mit Schlafzimmer, Wohnküche und Bad sowie Aufenthalts- und Begegnungsräumen.

Die Verwaltung plant, vorrangig Familien mit Kindern aus den Leichtbauhallen der benachbarten Bruder-Klaus-Siedlung unterzubringen. Adams: „Die ersten Bewohner ziehen Ende Juli ein.“ Die Anlage bietet ihnen mehr Privatsphäre in abgeschlossenen Wohneinheiten und Gelegenheit zur Selbstversorgung mit einer eigenen Küchenzeile.

Bei der Belegung wird darauf geachtet, dass die bisherigen sozialen Bezüge der Flüchtlinge erhalten bleiben können. „Die Kinder müssen nicht die Schule wechseln“, betont Dirk Pollex vom Wohnungsamt. Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Stadt und des DRK bieten ihnen Beratung und Unterstützung an. Zusätzlich wird ein Sicherheitsdienst auf dem Gelände anwesend sein.

Freizeitangebote geplant

„Natürlich gibt es bei den Bürgern noch Unsicherheiten“, sagte Archie Campmann vom Stadtteilbüro Stammheim. So rechnen die Ehrenamtler der Tafeln in den beiden Statteilen mit vielen neuen Kunden. Campmann: „Die Aktiven der Lebensmittelausgaben haben zwar den Willen zu helfen, doch sie fürchten, ihre Mittel reichen nicht.“ Außerdem halte er die Aufenthaltsgelegenheiten in der Containeranlage für zu gering. Die beiden Jugendeinrichtungen in den Stadtteilen – die offene Tür St. John in Stammheim und „Pauline“ in Flittard – wollen Freizeitangebote anbieten. „Wir haben dafür das Projekt »United Sport« gestartet“, sagte Jennifer Klein, Leiterin von St. John.

Die Flüchtlingsinitiative Mülheim will sich auch hier engagieren, brachte aber schon Kritik an. „Warum werden auch für Ehepaare nur getrennte Doppelstockbetten angeboten“, fragte Sprecherin Marianne Arndt. Sie wünsche sich mehr Rücksichtnahme auf persönliche Belange.

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