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Corona-AusbruchZahlreiche Beamte im Kölner Gefängnis positiv getestet

Lesezeit 3 Minuten
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Nach positiven Schnelltests befinden sich derzeit 22 Beamtinnen und Beamte in Quarantäne. 

Köln – Im Gefängnis in Ossendorf gibt es offenbar einen Corona-Ausbruch größeren Ausmaßes unter den Bediensteten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sind im Laufe dieser Woche 22 der insgesamt 530 Beamtinnen und Beamten in der JVA positiv auf das Virus getestet worden. Bei einer der Betreffenden soll die Infektion sicher bestätigt sein, bei allen anderen hätten Schnelltests positive Ergebnisse angezeigt. Es handelt sich um direkte Kontaktpersonen der infizierten Beamtin, ausnahmslos uniformierte Beamte, die im Schichtdienst tätigt sind. Aus der Gefängnisverwaltung sei bislang niemand betroffen, heißt es. Das Gesundheitsamt wurde informiert.

Da die Schnelltests vergleichsweise ungenau sind, sollen die 21 Bediensteten an diesem Freitag noch einmal einem als zuverlässiger geltenden PCR-Labortest unterzogen werden. Die Ergebnisse werden für Sonntag erwartet. Fällt auch dieser Test positiv aus, wird eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet. Fällt er negativ aus, dürften der oder die Betreffenden die Arbeit am Montag wieder aufnehmen.

22 Gefängnis-Mitarbeiter in Quarantäne 

Zur Sicherheit befänden sich aber schon jetzt alle 22 Mitarbeiter in häuslicher Isolation, bestätigte JVA-Leiterin Angela Wotzlaw auf Anfrage. Die meisten waren im Bereich der weiblichen Gefangenen eingesetzt, einige aber auch im Besuchsraum. Weil das Personal in der JVA nun knapp wird, wurde der Bereich bis auf weiteres geschlossen. Voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen werden die Inhaftierten wohl keine Besuche von Verwandten oder Bekannten empfangen können, kündigte Wotzlaw an. Man habe bereits Beamte, die eigentlich frei haben, gefragt, ob sie kurzfristig für ihre ausgefallenen Kollegen einspringen könnten, um die Personalnot abzumildern.

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Die Beamtin, die zuerst infiziert war, hat sich offenbar außerhalb des Gefängnisses angesteckt, heißt es, möglicherweise innerhalb der eigenen Familie. Insgesamt seien daraufhin am Dienstag 50 direkte Kollegen der Frau sowie deren engste Kontakte getestet worden, in den 21 genannten Fällen fiel das Ergebnis positiv aus. „Ein solches Ereignis war leider irgendwie absehbar“, sagte Wotzlaw. „Ich habe es kommen sehen, dass so etwas mal passieren könnte.“

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Inhaftierte, zu denen die Betreffenden Kontakt hatten, würden aber dennoch nun nicht getestet, sagte die JVA-Chefin. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bei den Beamten angesteckt haben könnten, tendiere gegen Null. Im Umgang zwischen Gefangenen und Bediensteten gelte die Maskenpflicht und – wo immer das möglich ist – das Abstandsgebot. Außerdem seien die Kontaktzeiten zwischen Gefangenen und Bediensteten immer nur sehr kurz, jedenfalls deutlich unter einer Viertelstunde. Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse hat Wotzlaw ihre Mitarbeiter per E-Mail noch einmal eindringlich auf die Einhaltung der Hygienevorschriften hingewiesen.

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