Corona-AuszeitWie Tourismus in Köln zur Normalität zurückkehren soll

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Eine Stadtführung am Dom

  • In der Corona-Pandemie ist der Tourismus in Köln komplett eingebrochen.
  • Unter geänderten Voraussetzungen plant die Branche nun aber einen Neuanfang in Köln.
  • Touren sollen im Freien stattfinden, auch das Kreuzfahrtgeschäft läuft wieder langsam an.

Köln – Die Altstadt-Führung ist bei Köln-Touristen der Hit. In Zeiten der coronabedingten Einschränkungen erst recht. Die üblicherweise mindestens so beliebten Brauhaustouren haben derzeit nur noch wenige Anbieter von Stadtführungen im Programm. „Momentan bieten wir nur Touren im Freien an. Die Gäste bekommen Headsets, so lassen sich die erforderlichen Abstände gut einhalten. Die Gruppen sind zudem deutlich kleiner. Maximal 15 Personen können pro Führung mitgehen“, sagt Peter Zarazinski von „Colonia prima“. Diese Zahl werde jedoch nur selten erreicht.

Das bestätigt Ilona Priebe von „Regio-Colonia“. „Wir haben viel weniger Anmeldungen als sonst. Mitunter sind nur Mini-Gruppen mit drei bis vier Leuten unterwegs.“ Neben dem leicht modifizierten Standardprogramm gibt es bei „Regio-Colonia“ neue Angebote wie „Ab ins Grüne“, die Südstadt-Kaffeetafel oder den kulinarischen Streifzug durch Deutz. „Alles draußen“ lautet auch die Devise der Agentur „FF Stadtführungen“. Dazu zählen Touren über Melaten oder die Nachtwächtertour. „Dagegen finden keine Führungen durch den Hauptbahnhof und in Kirchen statt“, so Mitarbeiterin Silke Luth.

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Seit einiger Zeit gibt es auch wieder Stadtführungen für die Gäste der Flusskreuzfahrtschiffe. Einen Rundgang durch die Altstadt hat beispielsweise „Nicko Cruises Schiffsreisen“ im Programm. „Unsere Gäste sind – und das auch schon vor Corona-Zeiten – alle mit Audiogeräten ausgestattet und können so bequem und mit ausreichend Abstand zuhören, was der Stadtführer berichtet“, sagt Pressesprecherin Sandra Huck.

„Normalisierung des Tourismus“

Köln-Tourismus arbeitet mit einigen nationalen und internationalen Reedereien zusammen. Die Wiederaufnahme der Fahrten wertet Geschäftsführer Jürgen Amann „als weiteren kleinen Schritt in Richtung Normalisierung im Tourismus“. Er freue sich, dass die Kreuzfahrtanbieter wieder in Köln anlegen, zumal es sich um einen relevanten Wirtschaftsfaktor handele. „Unsere Stadtführerinnen und Stadtführer freuen sich ebenso wie der Einzelhandel, die gastronomischen Einrichtungen und die Museen. Mit Blick auf die Führungen bieten wir – neben unseren regulären Führungen – zunächst bis Ende August jeden Tag um 12.30 Uhr die Möglichkeit, bei der Tour »Köln in Kürze« unsere Stadt zu entdecken.“

Da aufgrund der Corona-Bestimmungen weniger Gäste an Bord der Schiffe sind, sind die Gruppen bei den Landgängen kleiner. Daher profitieren die lokalen Anbieter von Stadtführungen derzeit von diesen Touristen nicht. „Es gibt eigene Guides auf den Schiffen, die vor allem kurze Touren durch die Altstadt anbieten. Wir sind erst dann mit im Boot, wenn zusätzliche Stadtführer gebraucht werden. Das ist im Moment nicht der Fall“, sagt Ilona Priebe. „Leider hat unser Hauptpartner auf diesem Sektor in diesem Jahr alle Flusskreuzfahrten abgesagt“, bedauert Peter Zarazinski. Die „Grand Circle Cruise Line“ mit Hauptsitz in Boston will die Tour „The Great Rivers of Europe“ durch drei Länder und 13 Städte in 15 Tagen erst 2021 wieder anbieten.

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