Corona in KölnDie wichtigsten Antworten zur Eröffnung des Impfzentrums

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Impfzentrum von außen

Das Impfzentrum in Halle 4 der Koelnmesse ist seit Mitte Dezember betriebsbereit – am 8. Februar soll es nun öffnen.

Köln – Seit dem 15. Dezember ist das Kölner Impfzentrum in Halle 4 der Messe betriebsbereit – am Montag kann es nun endlich geöffnet und die ersten Menschen vor Ort gegen das Coronavirus geimpft werden. Aufgrund der Verzögerung bei den Impfstoff-Lieferungen der Hersteller Biontech und Pfizer in Nordrhein-Westfalen musste der Impfstart vom 1. Februar auf den 8. Februar verschoben werden.

„Die Kurzfristigkeit der Absage ist nur schwer erträglich“, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker nach Bekanntgabe gesagt. Schließlich seien alle „ein bisschen erschöpft und müde“. „Wir sehen die Impfung als Sehnsuchtspunkt an, weil wir wissen, dass sie eine Schritt in eine gewisse Normalität ist, die wir alle brauchen“, so Reker weiter. Umso positiver werde nun auf die herbeigesehnte Eröffnung des Impfzentrums geblickt. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wer darf sich ab sofort impfen lassen?

Zunächst werden nur Personen geimpft, die über 80 Jahre alt sind. Zu dieser Altersgruppe gehören rund 65.000 Kölnerinnen und Kölner. Ebenfalls impfberechtigt ist medizinisches und pflegerisches Personal, zu dem unter anderem Mitarbeitende des Rettungsdienstes und der ambulanten Pflegedienste gehören. Die allererste Spritze erhält am Montag Elisabeth Steubesand: Sie ist mit 105 Jahren die älteste Kölnerin, weswegen sie OB Henriette Reker persönlich im Impfzentrum begrüßt.

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Wann wird geimpft?

Nach aktuellem Stand wird Köln zunächst mit 4500 Impfstoffdosen pro Woche versorgt. Aufgrund dieser begrenzten Verfügbarkeit des Impfstoffes, wird das Impfzentrum in den ersten Wochen lediglich von Montag bis Samstag zwischen 14 bis 20 Uhr geöffnet. Das bedeutet, dass an diesen Tagen durchschnittlich jeweils 750 Personen geimpft werden können. Ziel der Stadt ist es jedoch, im Impfzentrum künftig 5000 Personen pro Tag zu impfen. Wobei es möglich wäre, die Kapazität des Zentrums noch einmal zu erweitern, sollte der Impfstoff in höherer Menge verfügbar sein, so Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr.

Was muss ich zur Impfung mitbringen?

Ein Ausweisdokument, einen Impfausweis sowie eine unterschriebene Einwilligungserklärung. Letztere wird dem Impfling bereits vorab per Post oder E-Mail zugeschickt – sie kann aber auch noch im Impfzentrum unterschrieben werden. Ebenfalls bereits im Vorfeld zugeschickt wird den Impflingen ein QR-Code, den sie bei der Registrierung im Impfzentrum vorzeigen müssen.

Wie läuft die Impfung ab?

Auf den sogenannten Impfstraßen, die auf einem Einbahnstraßensystem beruhen, werden die Impflinge zur Impfstation im Obergeschoss geführt. Sie beginnen jeweils mit der Einlasskontrolle. Mithilfe eines Scanners wird dort bei jeder Person kontaktlos Fieber gemessen. Außerdem wird überprüft, ob die OP- oder FFP2-Masken korrekt getragen werden und vorab ein Impftermin vereinbart wurde. Anschließend werden die Impflinge an einen von 20 verschiedenen Schaltern zur Registrierung geleitet. Dort muss der Impfausweis sowie der QR-Code – per Handy oder mithilfe der zugeschickten Unterlagen – zum Identitätsabgleich vorgezeigt werden.

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Ist dieser Vorgang abgeschlossen, hat jede Person zwei Optionen. Erstens: Sich in einem von drei Räumen ein Aufklärungsvideo des Bundesministeriums für Gesundheit ansehen und sich anschließend – nur bei Bedarf – von einem Arzt in einem persönlichen Gespräch beraten lassen. Oder: Sich direkt auf den Weg zur Impfstation begeben. Die Impfstraßen führen über eine Rolltreppe ins Obergeschoss. Bei Bedarf ist auch ein Aufzug vorhanden.

In der Impfstation angekommen, wird man in eine von 20 verschiedenen Doppelkabinen, in denen gleichzeitig 40 Impflinge Platz haben, geleitet. Dort beginnt der gewohnte Impfablauf: auf die Liege legen, Arm frei machen – Rechtshänder den linken Arm, Linkshänder den rechten Arm – und sich von einem der diensthabenden Ärzte die Spritze geben lassen. Anschließend wird die Impfung im Impfausweis notiert. Zum Schluss folgt ein Wartebereichen, in dem sich die Impflinge für 30 Minuten aufhalten sollen. Hier befindet sich Sanitäts-Personal, das reagiert, sollten Komplikationen auftreten.

Darf mich eine Person begleiten?

Ja. Seniorinnen und Senioren, die Unterstützung brauchen, können eine Begleitperson mitbringen – diese darf den Impfling während des gesamten Impfprozesses begleiten. Gleichzeitig gibt es einen gesonderten Wartebereich, den begleitende Personen nutzen können. Auch Blindenhunde können mitgeführt werden. Zudem stehen in der Messehalle Rollstühle zur Verfügung. Unterstützung gibt es außerdem vom Servicepersonal.

Wie komme ich zum Impfzentrum?

Das Impfzentrum ist durch den Eingang Ost der Messe zugänglich. Dieser befindet sich auf der Deutz-Mülheimer Straße 22-24 in unmittelbarer Näher der KVB-Haltestelle „Koelnmesse“, an der die Stadtbahnlinien 3 und 4 halten. Personen, die mit dem Pkw anreisen, werden von der Stadt gebeten, am Eingang Ost in das Messegelände einzufahren – Einweisende leiten zum richtigen Parkplatz.

Personen, die Pflegegrad drei bis fünf oder einen Schwerbehindertenausweis haben, können sich den Transport zum Impfzentrum hin und zurück vom Arzt verordnen lassen.  

Bekomme ich einen Taxi-Gutschein?

Für Personen, die über 70 Jahre alt sind und Pflegegrad eins oder zwei haben, Grundsicherung beziehen oder Köln-Pass-Inhaber sind, werden die Kosten für eine Taxifahrt ins Impfzentrum und zurück vollständig übernommen. Dafür muss ein Taxi entweder beim Taxiruf unter der Telefonnummer (0221) 2882 oder bei Taxi 17 unter der Nummer (0221) 17 00 00 für den Zielort „Impfzentrum in Deutz“ bestellt werden. Bei dem Anruf fragt die Taxizentrale nach, ob der- oder diejenige an dem Tag einen Impftermin hat. Kann die Frage mit ja beantwortet werden, kommt das Taxi. Ist der Wagen da, muss der Impfling dem Taxifahrer seinen Personalausweis, den Impftermin-Bescheid der Kassenärztlichen Vereinigung sowie den Köln-Pass, Grundsicherungsbescheid oder Pflegegrad-Bescheid vorlegen.

Am Impfzentrum angekommen, stellt der Taxifahrer einen Beleg mit der Postleitzahl des Abholortes aus. Dieser muss dann wiederum vom Impfling im Impfzentrum abgegeben werden – allerdings erst, nachdem er den ganzen Impfprozess durchlaufen hat. Durch die Abgabe des Taxibelegs erhält der Impfling einen Gutschein, auf dem erneut die Postleitzahl des Abholortes geschrieben steht. Diesen Gutschein gibt der Impfling dem Taxifahrer und wird daraufhin nach Hause gefahren.

Kostet die Corona-Impfung etwas?

Nein, sie ist kostenlos und freiwillig. Zudem ist sie unabhängig vom Versicherungsstatus. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ist zwar zuständig für die Terminvergabe, das bedeutet aber nicht, dass nur Personen, die gesetzlich versichert sind, einen Termin erhalten.

Kann mich auch mein Hausarzt impfen?

Bislang ist das nicht möglich, da der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer nach Ansicht des Gesundheitsministeriums nicht ohne Weiteres in Arztpraxen gelagert werden kann. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hofft aber, dass für den Moderna-Impfstoff eine Veränderung bei der Zulassung erreicht werden kann. Dieser wäre deutlich leichter zu transportieren und zu handhaben.

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