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Corona in KölnInzidenz ungenau – Was die Fallzahlen aus den Veedeln trotzdem verraten

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Köln – Wie steht Köln in der Coronakrise aktuell da? Diese Frage lässt sich mit Stand vom 26. November 2021 nicht eindeutig beantworten. Nach einer Datenpanne im Verlauf der Woche sind die täglich veröffentlichten Sieben-Tage-Inzidenzen offenbar immer noch verfälscht. Ein Blick auf die Fallzahlen in den Veedeln lohnt sich jedoch auch unter Vorbehalt.

Offiziell lag der stadtweite Inzidenzwert am Freitag bei 295,5. Zum Vergleich: Laut bereinigter Werte des Landeszentrum Gesundheit NRW lag die Inzidenz in Köln am 22. November bei 346 – der Rekord seit Pandemiebeginn. Dass die Inzidenz entgegen des landes- und bundesweiten Trends seitdem so deutlich gesunken ist, ist mehr als nur unwahrscheinlich. Zwar verzeichnet das LZG am Freitag rückwirkend für jeden Tag Fallzahlen aus Köln. Sie liegen jedoch seit dem 23. November deutlich unter den täglichen Fallzahlen der Tage zuvor. Ein Blick auf die Entwicklung der Fallzahlen in den Kölner Veedeln lohnt dennoch. Denn zumindest die Tendenzen, wie sie vom Gesundheitsamt Köln mit Stand vom 24. November erfasst wurden, dürften die reale Tendenz spiegeln – unabhängig davon, ob Fälle nach dem 22. November korrekt erfasst wurden. So zeigt sich unter anderem, dass die Inzidenz in den meisten zentralen Vierteln noch einmal deutlich angestiegen ist.

In Ehrenfeld liegt sie laut Daten der Stadt bei 380,1 (Vorwoche 242,1), in Neustadt-Nord bei 286,4 (Vorwoche 268,9), in Neustadt-Süd bei 328,1 (Vorwoche 231), in Altstadt-Nord bei 282,1 (Vorwoche 240,1) und in Altstadt-Süd gar bei 457,4 (Vorwoche 182,2).

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In der Vorwoche, mit Stand vom 17. November, lag die Inzidenz nur in einem Veedeln noch unter der Marke von 100. Mit der Zahlenunsicherheit in dieser Woche lässt sich lediglich sicher sagen: Höchstens vier Stadtteile landen aktuell noch unter dem Wert von 100. Ebenfalls sicher ist: Mindestens fünf Stadtteile überschreiten eine Inzidenz-Marke von 400: Lindweiler (516,6), Elsdorf (466,7), Altstadt-Süd (457,4), Poll (452,6) und Raderberg (418,3).

Mit – und all diesen Zahlen ist aufgrund der möglicherweise nicht verzeichneten Fällen ein „mindestens“ vorgesetzt – 146 Fällen verzeichnet Ehrenfeld in dieser Woche die meisten Neuinfektionen. Immerhin 128 Fälle sind es in Altstadt-Süd, 125 in Neustadt-Nord und 121 jeweils in Sülz und Nippes. Keines der Kölner Veedel blieb in dieser Woche infektionsfrei.

Bereits diese Mindestwerte liegen im Vergleich deutlich höher als die der Vorwoche. Mit Stand vom 17. November stand Sülz an der Spitze der Liste der Veedel mit den meisten Infektionen. Dazu reichten in jener Woche 105 Fälle.

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