Corona in KölnVerschärfte Ausgangssperre könnte kommenden Freitag enden

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Ausgangssperre 7

Die Venloer Straße in der ersten kompletten Nacht der Ausgangssperre in Köln. (Archivbild)

Köln – Die verschärfte Ausgangsbeschränkung in Köln könnte ab dem 17. Mai aufgehoben werden. Das teilte Andrea Blome, Leiterin des städtischen Krisenstabs, am Freitag bei einer Pressekonferenz im Rathaus mit. Noch bis kommenden Freitag gilt die dazugehörige Allgemeinverfügung. Sollten die Corona-Fallzahlen jedoch bis Ende kommender Woche weiter sinken, würde der Krisenstab von einer weiteren Verlängerung absehen. Das würde bedeuten, dass ab diesem Zeitpunkt auch in Köln die durch die bundesweite Notbremse vorgegebenen Maßnahmen gelten – und etwa die nächtliche Ausgangssperre erst um 22 Uhr beginnen würde.

Aktuell sei Köln auf einem guten Weg. Zwar würden laut Blome die Inzidenzwerte nicht so steil nach unten gehen, „wie wir uns das erträumt haben. Aber es gilt weiterhin die Hoffnung, dass wir dabei sind, die dritte Welle zu durchbrechen“.

Lage in den Kölner Kliniken weiterhin angespannt

Die sinkende Inzidenz habe bisher noch keine Auswirkungen auf die Situation in den Intensivstationen, sagt Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr. Sorge bereite ihm vor allem die Tatsache, dass die freien Kapazitäten in dieser Woche noch einmal deutlich auf bis zu vier Prozent runtergegangen seien – die Lage sei daher nach wie vor sehr angespannt. „Auch wenn die Systeme hoch leistungsfähig und auch hoch flexibel sind, merken wir, dass die Belastungsgrenze auf jeden Fall erreicht ist“, so Miller.

Die Hoffnung: Dass sich auch dieses Mal die sinkenden Infektionszahlen zeitverzögert auf die Situation in den Krankenhäusern auswirken. Das haben die Erfahrungen während der vergangenen Monate gezeigt. Allerdings: „Wir sehen natürlich auch, dass das Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen gegenüber den ersten beiden Wellen deutlich jünger ist. Sie haben daher eine längere Liegezeit haben“, sagt Miller. Aus diesem Grund könne aktuell noch nicht von einer Entlastung der Situation ausgegangen werden.

Stadt hofft auf weitere Impfstoff-Lieferung

Bisher haben mehr als 345.400 Kölnerinnen und Kölner ihre Erstimpfung erhalten – über einen vollständigen Impfschutz verfügen aktuell knapp 80.300 Personen. Kommende Woche sollen im Impfzentrum weitere 8280 Dosen verimpft werden. Das ist deutlich weniger als noch in den vergangenen Wochen. Zumal im Impfzentrum bis zu 7000 Personen pro Tag geimpft werden könnten.

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„Aus Erfahrungen wissen wir, dass auf diesen Sockel immer noch zusätzliche Kontingente kommen“, sagt Christian Miller. Zumal per Erlass des Landes NRW nun weitere Berufsgruppen impfberechtigt seien. „Daher gehen wir davon aus, dass wir noch weitere Impfstoff-Lieferungen bekommen. Die können wir aber momentan nicht absehen“, so Miller.

Kapazität an Bürgertests nur zu einem Drittel nachgefragt

Aktuell können in Köln bei mehr als 700 Teststellen täglich mehr als 100.000 Bürgertests durchgeführt werden. Diese würden derzeit aber nur zu einem Drittel nachgefragt, sagt Annelene Kossow, Abteilungsleiterin im Gesundheitsamt. „Daher appelliere ich hier noch einmal an die Bevölkerung, die Bürgertests großzügig in Anspruch zu nehmen. Das Potenzial ist auf jeden Fall da“, so Kossow.

Britische Mutationen weiterhin dominierend

Bisher wurden stadtweit sieben Fälle der indischen Virusvariante nachgewiesen. „Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass diese Personen jeweils direkten Kontakt nach Indien hatten“, sagt Annelene Kossow vom Gesundheitsamt. Weiterhin dominierend sei hingegen die britische Variante mit knapp 7500 Fällen. 

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