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CoronaIn welchen Kölner Altersklassen die Impfquote über dem Durchschnitt liegt

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Corona Impfaktionen

Köln hat eine gute Impfquote, aber die Bereitschaft nimmt ab.

Köln – Die Quote der vollständig Geimpften in Köln ist über dem Durchschnitt Nordrhein-Westfalens und dem der Bundesrepublik. In Köln haben 70,67 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner den vollen Corona-Impfschutz (Stand: 7. Oktober). In NRW liegt dieser Wert bei 68,5 Prozent, auf ganz Deutschland gesehen nur bei 65 Prozent.

Die meisten Kölnerinnen und Kölner über 60 Jahre haben bereits den kompletten Impfschutz (88,5 Prozent). Das liegt sicherlich daran, dass für sie als erste Impfangebote vorlagen. In der weit gefassten Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen sind 79,1 Prozent vollständig geimpft.

Junge Menschen hängen noch ein wenig zurück (41,9 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen), jedoch wurden für sie als letzte Altersgruppe Impfstoffe freigegeben. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es noch keine Impfempfehlung.

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Gesundheitsdezernent mahnt

In einem Trend unterscheidet sich Köln jedoch nicht im bundesweiten Vergleich: Die Impfbereitschaft lässt nach. „Die Zahl der Geimpften steigt, aber mit immer langsamerer Geschwindigkeit“, hat die Stadtverwaltung festgestellt. „Viele Menschen denken, Corona sei im Abklingen und verliere an Gefährlichkeit. Das ist eine Fehleinschätzung, genauso wie die Meinung, die aktuelle Impfquote reiche aus, um die Pandemie hinter sich zu lassen“, mahnt Gesundheitsdezernent Harald Rau.

„Hinzu kommt ein kleiner Bevölkerungsanteil, der sich prinzipiell nicht impfen lassen will“, ergänzt er. Gerade auch bei den jungen Menschen steigt die Kurve der vollständig Geimpften langsamer als es bei den älteren der Fall war. Und auch bei den Jugendlichen flacht die Impfbereitschaft bereits ab, jedoch auf sehr viel niedrigerem Gesamt-Niveau. „Bei der Impfung von Jugendlichen muss die Stadt aktiver werden.

Das Pilotprojekt der mobilen Impfteams an den Schulen sollte verlängert werden. Außerdem muss jetzt überlegt werden wie Impfaktionen, gerade in benachteiligten Stadtteilen, für Jugendliche attraktiver werden“, fordert Jörg Detjen (Linke).

„Die Impfbereitschaft muss dringend erhöht werden“

„Die Impfbereitschaft muss dringend erhöht werden“, weiß die Stadt. „Dafür machen wir Werbung, klären die Kölnerinnen und Kölner auf und fahren in die Stadtteile, um mobile Impfaktionen anzubieten. Außerdem sind seit dem 1. September 2021 Impfungen im Gesundheitsamt am Neumarkt möglich.“

Weitere Informationskampagnen seien geplant, auch das Impfen am Neumarkt ausgeweitet werden, sagt die Stadt. Dafür würden derzeit Räumlichkeiten ausgebaut. „Zudem werden die Stadtteilimpfungen bis Ende Oktober weiter geplant“, heißt es weiter. Seit der Schließung des Impfzentrums in der Köln-Messe lassen sich immer mehr Menschen im Gesundheitsamt immunisieren. Nach Worten der Stadt sind es derzeit rund 250 pro Tag.

Langer Weg zur Herdenimmunität

Mit aktuell 70,67 Prozent vollständig Geimpfter ist Köln jedoch noch weit von einer Herdenimmunität entfernt. „Experten gehen davon aus, dass auf Grund der ansteckenderen Delta-Variante eine Herdenimmunität eine Impfquote von mindestens 85 Prozent erfordert“, erläutert Gesundheitsdezernent Rau.

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„An dem Ziel einer ausreichenden Durchimpfungsquote arbeiten wir mit Hochdruck.“ Jedoch müssten auch andernorts ausreichend Menschen geimpft sein, um eine wirksame Herdenimmunität zu erreichen, sagt Rau: „Es ist wichtig, dass diese hohe Durchimpfungsquote nicht nur in Köln erreicht wird.“ Im Umland seien die Werte aber ähnlich wie in Köln.

Ob die Impfquote in Köln womöglich noch höher sein könnte als es die aktuellen Schätzungen der Stadt darlegen, ist unklar. Das Robert-Koch-Institut hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass womöglich mehr Menschen geimpft sind als bekannt und sich dabei auf Telefonbefragungen in seinem Auftrag berufen. Die Studie birgt jedoch einige Unsicherheiten. „Eine Aussage auf kommunaler Ebene ist aufgrund der Datenlage der Studie nicht möglich“, sagt die Stadt.

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