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Corona-KriseSo viel finanzielle Unterstützung bekommen die Kölner Kiniken

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Das Klinikum Merheim gehört zu den städtischen Kliniken.

  • Die Krankenhäuser nicht nur in Köln sind chronisch unterfinanziert.
  • Nun stellt die Landesregierung eine Milliarde Euro zusätzlich für Kliniken und Pflegeschulen zur Verfügung.
  • Wie viel die 21 Kliniken bekommen sollen und wie das Geld zu spürbaren Verbesserungen für Patienten führen soll.

Köln – Die Krankenhäuser in NRW können mit zusätzlichen Fördermittel aus Düsseldorf rechnen: Die Landesregierung stellt im Rahmen eines Sonderinvestitionsfonds insgesamt eine Milliarde Euro zur Verfügung, davon 750 Millionen Euro für die Krankenhäuser und 250 Millionen Euro für Pflegeschulen. Die Kölner Häuser werden dabei mit einem großen Stück vom Kuchen bedacht. Die 21 im Krankenhausplan aufgeführten Krankenhäuser erhalten laut einer Aufschlüsselung des Gesundheitsministeriums insgesamt mehr als 42,5 Millionen Euro. Ausgenommen ist die Uniklinik sowie Privatkliniken.

Die Kliniken der Stadt Köln mit ihren drei Häusern in Merheim, Holweide und der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße erhalten mit 12,6 Millionen Euro erwartungsgemäß die größte Summe. Es folgen das Krankenhaus Porz mit knapp 3,3 Millionen sowie das St. Vinzenz-Krankenhaus in Nippes mit 3,2 Millionen Euro. Das Geld soll dazu dienen, „den jahrelangen Investitionsstau in den Krankenhäusern aufzulösen“, heißt es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Gefördert werden die Modernisierung von Patientenzimmern, die Digitalisierung sowie energetische Sanierungen und die Verbesserung des Brandschutzes.

Die Fördermillionen stammen aus dem Corona-Rettungsschirm, den der Landtag im März zur Bekämpfung der Folgen der Pandemie beschlossen hatte. Das Geld fließt zusätzlich zu der jährlich ausbezahlten Bau-Pauschale von derzeit 625 Millionen Euro. Die Kliniken können das Geld gut gebrauchen: Seit Jahren kritisiert die Krankenhausgesellschaft NRW die chronische Unterfinanzierung der Häuser, weil das Land zu wenig Geld für die Modernisierung von Gebäuden und medizinischen Geräten bereitstelle. Entsprechend positiv äußerte sich die Interessenvertretung nun über das Sonderinvestitionsprogramm. Dies sei ein Bekenntnis der Landesregierung zur Stärkung der Krankenhäuser, „die auch in dieser pandemischen Zeit als Rückgrat der gesundheitlichen Versorgung der Menschen bereitstehen.“

Diese Kliniken profitieren von der Finanzspritze

Kliniken der Stadt Köln: Kinderkrankenhaus 1 806 553 Euro; Krankenhaus Holweide 3 184 917 Euro; Krankenhaus Merheim 7 617 824 Euro

Dreifaltigkeits-Krankenhaus 810 373 Euro

St. Hildegardis -Krankenhaus 1 341 992 Euro

Eduardus-Krankenhaus 1 451 162 Euro

St. Agatha -Krankenhaus 833 169 Euro

Heilig-Geist-Krankenhaus 1 946 576 Euro

Severinsklösterchen 1 987 319 Euro

St. Marien-Hospital 1 271 136 Euro

St. Vinzenz-Hospital 3 205 628 Euro

St. Antonius Krankenhaus 1 320 186 Euro

St. Franziskus-Hospital

2 235 688 Euro

St. Elisabeth-Krankenhaus 3 109 236 Euro

Evang. Krankenhaus Kalk 2 301 412 Euro

Evang. Krankenhaus Weyertal 1 421882 Euro

Tagesklinik Alteburger Straße 320 334 Euro

Krankenhaus Porz am Rhein 3 262 802 Euro

LVR - Klinik 2 267 045 Euro

Alexianer Krankenhaus 806 534 Euro

Tagesklinik Pionierstraße 46 027 Euro

„Es gibt einen Digitalisierungsstau in unseren Häusern, dafür wollen wir das Geld einsetzen“, erklärte Christoph Leiden von der Stiftung „Cellitinnen zur hl. Maria“, die neben dem Vinzenz-Hospital noch drei weitere Kliniken in Köln betreibt und mit insgesamt 8,7 Millionen Euro rechnen kann. Das St. Elisabeth-Krankenhaus Hohenlind denkt über den Umbau von Patientenzimmern oder Maßnahmen zur Wärmedämmung nach.

Zurückhaltender zeigen sich bislang die Kliniken der Stadt Köln. „Stand heute liegt uns zu diesen Fördermitteln weder ein Förderbescheid, noch ein Zahlungseingang vor, darum möchten wir diese Zahlen nicht kommentieren“, sagt Pressesprecherin Sigrid Krebs. Den Kliniken sind aufgrund der Corona-Pandemieerhebliche Kosten entstanden. So wurden Operationen verschoben und Stationen freigezogen, um Kapazitäten für potenzielle Covid-19-Patienten vorzuhalten. Zudem wurden 45 Langzeitbeatmungsplätze und knapp 60 Intensivbetten geschaffen. „Das Geld dafür haben wir bereits ausgegeben, aber die versprochenen Fördermittel des Landes und des Bundes sind bis heute nicht angekommen.“

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