Abo

Corona-Krisenstab äußert sich„Werden in Köln nicht zeitnah eine zweite Welle erleben“

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Der städtische Krisenstab tritt in regelmäßigen Abständen zusammen.

Köln – Angestellte von Kindertagesstätten können sich in Köln ab kommender Woche jederzeit auf das Coronavirus testen lassen. „Auf Wunsch kommen auch Teams des Gesundheitsamts für die Tests in die Kita, wir empfehlen sehr, davon Gebrauch zu machen“, sagte Stadtdirektor Stephan Keller bei der Pressekonferenz des städtischen Krisenstabs am Freitagmittag. Geplant sei ein solches Angebot auch für Kölns Lehrerinnen und Lehrer. Grundsätzlich könne sich jeder Arbeitnehmer, der zur so genannten „kritischen Infrastruktur“ zähle, im Infektionsschutzzentrum an der Kerpener Straße testen lassen. Nötig sei dafür nur eine Bescheinigung des Arbeitgebers, so Keller. 

Wenn man an die nackte Zahl der Vorschriften zum Schutz der Gesundheit, jene der bedrohten Existenzen und die der virusbedingt einsamen Menschen denkt – man könnte meinen, es wären Jahre vergangen seit Beginn der Corona-Krise. Tatsächlich wurden vor exakt drei Monaten die ersten Menschen in Köln positiv auf das Covid-19-Virus getestet. Einige Wochen später wurde der städtische Krisenstab einberufen. Am 5. April erreichte die Zahl der Covid-19-Fälle in Köln einen Höchststand – 1007 Menschen galten als infiziert. Eine Mundschutzpflicht im öffentlichen Nahverkehr gab es nicht.

„Werden in Köln nicht zeitnah eine zweite Welle erleben“

Inzwischen tragen die Menschen in Bussen und Bahnen, im Supermarkt und beim Friseur Maske – als infiziert galten an diesem Freitag noch 53 Kölner. Tendenz: sinkend. Auch gemessen an der 50/7-Formel, wonach es in sieben Tagen höchstens 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner geben darf, um den aktuellen Lockerungskurs beizubehalten, steht Köln gut da: „Im Moment kommen wir da auf 2,39 Fälle auf 100 000 Einwohner“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Alles zum Thema Henriette Reker

Prof. Gerhard Wiesmüller, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts, sagte, dass „wir in Köln sicherlich nicht zeitnah eine zweite Welle erleben werden“. Wenn die Menschen sich „weiterhin an Abstand und andere Schutzmaßnahmen halten, könnte es gut sein, dass wir auch im Herbst keine große Infektionswelle erleben“. Was die Öffnung von Kitas und Schulen angehe, beruhige ihn, dass „primär Erwachsene krank geworden sind und bislang keine Infektionswelle von Kindern ausging“.

Das könnte Sie auch interessieren:

2474 mit dem Coronavirus infizierte Kölner weist die Statistik auf. Momentan werden noch zehn Patienten auf einer Intensivstation behandelt. Trotz bislang 99 Toten im Zusammenhang mit dem Virus sei Köln „bislang relativ gut durch die Krise gekommen“, sagte Reker. „Wir sollten nicht übermütig werden, wir müssen unsere verantwortungsvolle Wachsamkeit beibehalten. Wenn die Kölnerinnen und Kölner doch noch über die Stränge schlagen, wie am Brüsseler Platz und am Rheinboulevard, werden wir weiterhin zu drastischen Maßnahmen greifen.“ Sie kündigte auch an, in Kürze zu beraten, ob ein Krisenstab noch nötig sei. „Wenn wieder Entscheidungen getroffen werden müssen, sollte er nur jederzeit einsatzbereit sein.“ 

KStA abonnieren