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Corona-PandemieStadt Köln plant zwei Impfzentren bis Weihnachten

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Warteschlange vor dem Testzentrum am Hauptbahnhof – hier könnte auch ein Impfzentrum Platz finden.

Köln – Bis spätestens Weihnachten sollen in Köln mindestens zwei Impfzentren vorhanden sein, die sofort in Betrieb gehen können, sobald ein Impfstoff für das Coronavirus vorhanden ist. Nach aktueller Planung soll sich ein Standort rechtsrheinisch, ein weiterer linksrheinisch befinden. „In Betracht kommen insbesondere der Hauptbahnhof und der Flughafen“, teilte eine Sprecherin der Stadt am Montag auf Anfrage mit. Zudem befinde sich die Stadt im Gespräch mit der Messe. Wann genau die konkreten Planungen abgeschlossen sein werden, stehe bisher aber noch nicht fest.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich nach einer Telefonkonferenz mit mehreren Oberbürgermeistern und Landräten am Montag – an der auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker teilnahm – aber zuversichtlich, dass die Impfstruktur bis Mitte Dezember stehe. So wären die Vorbereitungen rechtzeitig abgeschlossen, um noch im Dezember mit der Corona-Schutzimpfung zu starten. Jedenfalls hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn es für realistisch, zu diesem Zeitpunkt einen zugelassenen Impfstoff zu haben und mit dem Impfprozess beginnen zu können.

Impfprozess als große Herausforderung in Köln

Dieser Prozess wird auf kommunaler Ebene zu einer großen Herausforderung werden. Zwar ist die Impfung keine Pflicht, sodass nicht jeder sie in Anspruch nehmen wird. Laut einer Umfrage, die unter anderem von der Universität Hamburg vorgenommen wurde, sind aber rund zwei Drittel der Deutschen zu einer Impfung bereit.

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Für Köln würde das bedeuten, dass sich bei mehr als einer Million Einwohnerinnen und Einwohner etwa 700.000 Menschen impfen lassen würden. Daher benötigt die Stadt eine für diesen wahrscheinlichen Personenansturm geeignete Infrastruktur, genügend Personal – etwa zur Durchführung der Anmeldung der zu Impfenden sowie für den Sicherheitsdienst – und eine geeignete Ausstattung, zu der unter anderem passendes Mobiliar sowie Geräte zur Kühlung des Impfstoffs gehören.

Jeder Impfling muss zweimal versorgt werden

Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Impfling zweimal versorgt werden muss, da für den vollen Schutz nach aktuellem Stand gleich zwei Impfungen in zeitlichem Abstand notwendig sind. „Wir sind mit den verschiedenen Akteuren, zu denen etwa die niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser, aber auch die Infrastrukturbetreiber gehören, in Kontakt, um Konzepte für die Umsetzung zu erarbeiten“, sagte Feuerwehrchef Christian Miller zuletzt. Dabei würden auch die Erfahrungen, die zuletzt durch die Anstürme auf die Corona-Testzentren sowie vorgelagert bei den Schweinegrippeimpfungen gemacht wurden, mit in die Planungen einfließen.

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Wobei die Stadt nicht für den Gesamtprozess der Corona-Schutzimpfung verantwortlich ist, sondern sich lediglich um den nicht-medizinischen Teil kümmern muss. Den medizinischen Teil der Impfumsetzung soll hingegen die Kassenärztliche Vereinigung übernehmen. Der Bund ist für die Beschaffung des Impfstoffes verantwortlich. Die Verteilung des Impfstoffes und des Impfzubehörs liegt wiederum im Aufgabenbereich des Landes.

„Wir bereiten uns in Köln offensiv darauf vor, dass wir dann, wenn der Impfstoff verfügbar ist, die Impfangebote zielgruppenorientiert anbieten können“, sagte Feuerwehrchef Miller. Zu den Ersten, die eine Impfung erhalten sollen, gehören unter anderem alte und pflegebedürftige Menschen, Risikopatienten sowie medizinisches Personal – denn sie sind während der derzeitigen Corona-Pandemie einem besonders hohen Risiko ausgesetzt.

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