Corona-Zwangspause beendetSo lief die Wiedereröffnung des Kölner Zoos

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Zoo Giraffe Roll

Eine Giraffe im Kölner Zoo, der nun wieder unter Auflagen geöffnet hat.

Köln – Der kleine Piet ist aufgeregt. Zum ersten Mal seit dem vergangenen Sommer besucht der Zweieinhalbjährige gemeinsam mit seinem Papa Christian Ramrath den Kölner Zoo. Die beiden sind am Freitagmorgen die ersten Gäste, die sich vor dem Eingang eingefunden haben. „Es war schon geplant, als Erstes da zu sein. Wir wohnen hier ganz in der Nähe“, sagt Christian Ramrath. Die Familie hat Dauerkarten. „Im Sommer sind wir fast jeden Tag hier“, sagt Ramrath. Gemeinsam mit seinem Sohn ist er nun sogar vor der Arbeit zum Zoo gekommen, um auf den Spielplatz zu gehen und sich die Tiere anzuschauen. Auf die Frage, auf welche Tiere er sich am meisten freut, ruft Piet: „Auf die Kühe und die Esel!“

Zoodirektor Pagel erleichtert über Wiedereröffnung

Die Stimmung am Kölner Zoo ist gelöst. Zoodirektor Theo Pagel überreicht Piet um Punkt 9 Uhr ein Stofftier – als kleine Belohnung für seinen ersten Gast zur Wiedereröffnung. „Uns fällt ein riesen Stein vom Herzen“, sagt der Zoodirektor dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Es geht uns ja nicht nur um das Geld verdienen – wir wollen unserer Aufgabe gerecht werden, Menschen für Tiere zu begeistern“, sagt Pagel. Dass man den Besucherinnen und Besuchern dabei „ein paar schöne Stunden“ bereiten könne, freue ihn umso mehr. Der Kölner Zoo hat zur Wiedereröffnung sein Hygienekonzept noch einmal angepasst, das Aquarium und die Nebeneingänge bleiben vorerst geschlossen. Der Zoo empfiehlt das Tragen einer Maske auf dem Gelände, in den Innenbereichen muss eine medizinische Maske getragen werden. Kinder bis einschließlich sechs Jahren sind davon ausgenommen.

Tickets müssen vorab online reserviert werden, rund 3300 Gäste dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten. Die Nachfrage ist groß: „Am ersten Tag haben wir innerhalb von anderthalb Stunden 12.000 Reservierungen erhalten“, sagt Zoodirektor Pagel. Eine davon kam von Monika Hilmer. Auch sie wartet um kurz vor 9 darauf, dass es endlich wieder losgeht. „Eigentlich gehe ich nur einmal im Jahr in den Zoo“, sagt sie. „Aber durch die aktuelle Situation habe ich mir jetzt auch eine Jahreskarte geholt.“ Hilmer geht gern Radfahren oder Wandern: „Aber immer nur im eigenen Veedel spazieren zu gehen, wird auch irgendwann langweilig“, meint sie. Als wir sie im Zoo wiedertreffen, ist sie begeistert: Auf ihrem Smartphone zeigt sie ein Foto von aneinandergeschmiegten Waschbären, das sie gemacht hat. „Wenn ich ehrlich bin – es ist ganz schön, dass es nicht so voll ist“, sagt sie und lacht.

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Das Abstandhalten im Zoo funktioniert

Tatsächlich verlaufen sich die Besucherinnen und Besucher im Zoo gut. Vor besonderen Attraktionen wie den Erdmännchen oder dem Elefantengehege finden sich zwar mehr Menschen ein, halten jedoch den nötigen Abstand zueinander. Die erst 2020 geborene Elefantenkuh Leev Ma Rie scheint sich jedenfalls nicht daran zu stören, dass ihr nun wieder Gäste beim Spielen und Fressen zusehen.

Am Streichelzoo „Clarenhof“ hat man gar den Eindruck, die Tiere wachen durch die Zuschauerinnen und Zuschauer etwas mehr auf: FC-Maskottchen Hennes IX. spielt mit seinem Futtertrog, die Schweine quietschen. Beim Verlassen des Zoos sind bereits deutlich mehr Familien in den Schlangen vor den Kassen zu sehen, die auf ein paar schöne Stunden im Kölner Zoo warten.

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