Coronafall in Kita71 Kölner Kinder können die Quarantäne wieder verlassen

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Kita-Quarantäne

Kölner Kita-Kita in Quarantäne (Symbolbild)

Köln-Nippes – Von den 71 Kindern einer Nippeser Kita, die das Kölner Gesundheitsamt wegen eines Coronafalls in Quarantäne geschickt hatte, hat sich kein weiteres infiziert. Wie ein Stadtsprecher auf Nachfrage mitteilte, hat es bis auf das eine infizierte Kind keine weiteren Ansteckungen in der Einrichtung gegeben.

Sämtliche anderen betroffenen Kinder wurden mehrmals negativ getestet. Am letzten Tag der 14-tägigen Isolation waren alle Kinder noch einmal getestet worden. Dabei hatte es dem Sprecher zufolge einen positiven Schnelltest gegeben. Der anschließende PCR-Test sei allerdings negativ ausgefallen. Alle betroffenen Kinder konnten also die Quarantäne beenden.

Eltern kritisieren Quarantäne-Maßnahmen

Mehrere Eltern hatten die Quarantäne-Maßnahmen als zu hart und streng kritisiert. Einige Familien konnten nicht oder erst verspätet in den Urlaub starten. Das Gesundheitsamt begründete das Vorgehen damit, dass es sich bei der Infektion um die hoch ansteckende Delta-Variante des Virus gehandelt habe. Sämtliche potenzielle Kontaktpersonen müssten in einem solchen Fall in eine zweiwöchige häusliche Isolation, eine frühere Freitestung sei nicht möglich.

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Das Gesundheitsamt richte sich dabei nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts. Da das Konzept der Kita laut Stadt regelmäßige Gruppenwechsel der Kinder vorsehe, habe sich das infizierte Kind „im ansteckungsfähigen Zeitraum in fünf verschiedenen Gruppen“ aufgehalten und entsprechend viele Kontakte gehabt. Insgesamt besuchen 140 Kinder die Einrichtung mit acht Gruppen.

„Vorgehen völlig überzogen“

Jörg Wittkämper und seine Familie gehörten zu den von der Quarantäne Betroffenen. Seine sechsjährige Tochter besucht die Nippeser Kita. Ursprünglich hatte die Familie zwei Wochen Urlaub in Holland gebucht. Durch die Quarantäne verkürzte sich der lang ersehnte Sommerurlaub nun auf eine Woche, und auch die wird Wittkämper zufolge auf eine weitere fünftägige Quarantäne bei Rückkehr getrübt. „Die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen stimmte in diesem Fall überhaupt nicht“, sagt Jörg Wittkämper. „Wenn sich trotz der angeblich so aggressiven Delta-Variante kein weiteres Kind angesteckt hat, zeigt das doch, dass hier der Schaden für die 71 Kinder und ihre Familien größer ist als der Nutzen für die Gesellschaft und somit das Vorgehen völlig überzogen war.“

Die Corona-Infektion war in der Nippeser Kita durch eine routinemäßige PCR-Pool-Testung aufgefallen. „Eigentlich müsste man als Eltern diesen Tests künftig widersprechen, um solche daraus folgenden Auswirkungen zu vermeiden“, sagt Jörg Wittkämper. Denn die Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Tests in Kitas sind freiwillig. 

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