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CSD in KölnAlle wichtigen Infos rund um den Christopher Street Day

Lesezeit 6 Minuten
CSF

Bunte Stadt: Beflaggung beim CSD in Köln

Köln – Der Christopher Street Day in Köln hat begonnen – und wird in diesem Jahr wieder in der gewohnten Form gefeiert. Vom 1. bis zum 3. Juli findet rund um Heumarkt, Alter Markt und Gürzenich das CSD-Straßenfest statt, und zum Abschluss zieht die große Demo-Parade durch die Stadt. „Wir wollen dahin zurück, wo wir herkommen“, sagt Hugo Winkels, Sprecher des veranstaltenden Kölner Lesben- und Schwulentags (Klust).

Nach der Corona-Pandemie wird der Ansturm groß sein. Täglich erreichten den Klust „massig“ Anfragen. Für den gesamten Veranstaltungszeitraum rechnet Winkels mit einer so hohen Besucherzahl, dass „wir die 1,5 Millionen knacken“.

Für Autofahrer und Autofahrerinnen heißt das: Geduld haben oder die Innenstadt weiträumig umfahren. Denn neben der Parade findet rund um den Cologne Pride auchdas dreitägiges Straßenfest mit Musik, Tanz und politischen Diskussionen statt.

Alles zum Thema Christopher Street Day

Sperrungen rund um den CSD in Köln

Während des gesamten CSD kommt es von Freitag bis Montagfrüh rund um das Straßenfest zu Sperrungen.

  • Beginn:
  • Alle Straßen, die auf dem Zugweg liegen, werden entsprechend abgesperrt.
  • Busse und Bahnen der KVB fahren am Sonntag nach regulärem Sonntagsfahrplan.
  • Die
  • Extra für den Tag wurde zwischen
  • Auf den

Weitere Verkehrsengpässe sind im Bereich Deutz und Deutzer Brücke sowie der Altstadt zu erwarten:

  • Die
  • Mindener Straße
  • Die Straßen rund um den
  • Welche Straßen wann und für wie lange gesperrt werden, ist noch nicht im Detail bekannt.

CSD-Veranstalter: „Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt wieder richtig losgehen kann“

2019 hatte sie nach offiziellen Angaben 1,2 Millionen Menschen angezogen. „Wir sind sehr glücklich, dass es jetzt wieder richtig losgehen kann“, sagte Hugo Winkels vom Verein Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuSt).

Das Motto ist das gleiche wie in den beiden Vorjahren: „Für Menschenrechte - Viele. Gemeinsam. Stark.“ Die Entscheidung, es beizubehalten, sei hauptsächlich wegen des Ukraine-Kriegs gefallen, sagte Winkels. In einer Erklärung dazu heißt es: „Der Klust fordert Politik und Gesellschaft auf, die Versagung von Menschenrechten zu benennen, zu ächten und auf diejenigen einzuwirken, die tyrannisch und barbarisch Menschenrechte mit Füßen treten, seien es Einzeltäter, Gruppen oder ganze Staaten.“

Wetteraussichten für den CSD am Wochenende in Köln

Nach der Gewitterfront und dem Sturm in Köln und Umgebung wird das Wetter wieder freundlicher. Höchsttemperaturen liegen am Freitag demnach zwischen 20 und 23 Grad, in der Nacht kühlt es wieder ab.

Am Wochenende scheint dafür wieder viel die Sonne, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Der Samstag beginnt sonnig, im laufe des Tages können sich Wolkenfelder bilden. Laut DWD werden dann wieder Temperaturen bis zu 27 Grad erreicht. Der Sonntag verläuft demnach ähnlich. Höchsttemperaturen liegen zwischen 25 und 28 Grad.

CSD in Köln: Klust formuliert politische Forderungen

Zu den politischen Forderungen im Detail gehört etwa, dass das Diskriminierungsverbot in Artikel 3 des Grundgesetzes um die Merkmale sexuelle und geschlechtliche Identität erweitert wird, die Bundesregierung sich international für die Einhaltung der Rechte entsprechender Minderheiten einsetzt und die EU Sanktionen gegen Staaten verhängt, die solche Rechte verletzen. Um die Solidarität mit der Ukraine zu unterstreichen, hat der Klust Aktivistinnen und Aktivisten von Initiativen eingeladen, die Demo-Paraden in Städten wie Kiew und Odessa organisieren.

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Das Cologne-Pride-Programm läuft bereits seit dem 18. Juni. Am Freitagabend beginnt das Straßenfest. Drei Tage lang werden rund 60 Stunden Programm mit viel Live-Musik und Gesprächen geboten, ergänzt um Info- und Verkaufsstände sowie Gastronomieangebote. Das Fest dauert am Freitag bis 24 Uhr, am Samstag von 11 bis 24 Uhr und am Sonntag von 12 bis 22 Uhr.

Dyke March Cologne auf dem Roncalliplatz am Samstag

Am Samstag beginnt dort um 16 Uhr eine Podiumsdiskussion über queerpolitische Themen, zudem wird Kölns ehemaliger Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes der Ehrenpreis der Klust verliehen. Zum Programm am Sonntag gehört eine Diskussion über Menschenrechte; Beginn ist um 17 Uhr. Um 21 Uhr tritt der Singer-Songwriter Tim Bendzko auf. Auf der „Politur-Bühne“ auf dem Alter Markt gibt es neben musikalischer Unterhaltung unter anderem eine Diskussion über „queer-feministische Sicherheitspolitik“, und Aktivistinnen und Aktivisten aus Kölner Partnerstädten und vom CSD Kiew kommen zu Wort.

Rund 500 geladene Gäste werden zum CSD-Empfang im Hotel Maritim erwartet, der am Samstag um 12 Uhr im Hotel Maritim beginnt und den das Queere Netzwerk NRW und die Aidshilfe NRW gemeinsam ausrichten. Der „Orden der Perpetuellen Indulgenz“ gedenkt am Samstag, 15 Uhr, auf dem Lichhof vor St. Maria im Kapitol der Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids gestorben sind.

Am Vorabend der großen CSD-Demonstration, also am Samstag, startet um 18 Uhr auf dem Roncalliplatz der 8. Dyke March Cologne. Gemeinsam ziehen lesbische und andere queere Frauen durch die Straßen und verleihen ihrer Vielfalt und ihren politischen Forderungen Ausdruck.

Gottesdienste im Rahmen des CSD in Köln

Am Samstag, 18 Uhr, feiert Citykirchenpfarrer Markus Herzberg in der Antoniterkirche eine evangelische Messe mit ökumenischer Beteiligung. Der Erlös aus der Kollekte geht an den Verein „rubicon“, der lesbische, schwule und andere queere Menschen unterstützt und seine Arbeit im Gottesdienst vorstellt. Im Anschluss wird auf dem Kirchplatz gefeiert.

Die Metropolitan Community Church (MCC) Köln widmet ihren Gottesdienst zum CSD dem Widerstand gegen Queerfeindlichkeit. Beginn ist am Sonntag um 10 Uhr im Gemeindezentrum Gremberger Straße 68. Die MCC entstand in den 1960er Jahren in Los Angeles als Kirche von Angehörigen sexueller Minderheiten. Sie versteht sich als Netzwerk protestantischer Freikirchen.

Demo-Parade am Sonntag

Höhepunkt der CSD-Feiern ist die Demo-Parade am Sonntag, 3. Juli, die um 12 Uhr auf der Deutzer Brücke startet. Für den Umzug, der etwa sechs Stunden lang dauert, haben sich rund mehr als 50 000 Teilnehmende angemeldet, die sich auf knapp 180 Wagen- und Fußgruppen verteilen. Die Veranstalter erwarten über eine Million Zuschauer und Zuschauerinnen an der 5,5 Kilometer langen Strecke durch die Innenstadt.

Kölner Polizei erhöht Sicherheitsmaßnahmen bei CSD nach Anschlag in Oslo

Nachdem am vergangenen Wochenende ein 42-jähriger Mann vor dem queeren Nachtclub „London Pub“ im norwegischen Oslo tödliche Schüsse abgegeben hatte, wird die Sicherheit rund um den Christopher Street Day in Köln erhöht.

Mehr KVB-Stadtbahnen im Einsatz

Am CSD-Sonntag verstärken die Kölner Verkehrsbetriebe von 10 bis 17 Uhr den Stadtbahn-Verkehr im 15-Minuten-Takt zwischen Junkersdorf und dem Stadthaus in Deutz auf der Strecke der Linie 1 sowie zwischen Niehl und den Messe-Osthallen durch eine eigens für diesen Tag eingerichtete Linie.

Zwischen 12 und 15 Uhr muss wegen der Demo-Parade im Bereich der Deutzer Brücke mit Behinderungen der Stadtbahn-Linien 1, 7 und 9 gerechnet werden; die Linien werden jedoch nicht getrennt. In der Innenstadt kommt es wegen zahlreicher Veranstaltungen am gesamten Wochenende zu Sperrungen. 

„Unser Ziel bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Anerkennung“

Das vorrangige Ziel des CSD sei, für die „Sichtbarkeit“ schwuler, lesbischer, transsexueller und anderer queerer Menschen zu sorgen und deren Anliegen ins Bewusstsein zu rücken, sagte Klust-Geschäftsführer Uwe Weiler. Passend dazu werden vielerorts in der Stadt Regenbogenfarben zu sehen sein, ob auf den Fahnen, die zwei Wochen lang auf der Deutzer und der Zoobrücke wehen, am angestrahlten Rheinenergie-Stadion, auf vielen hinterleuchteten Plakattafeln oder am Hauptbahnhof.

„Unser Ziel bleibt die uneingeschränkte gesellschaftliche Anerkennung“, ist auf der Homepage des Cologne Pride zu lesen. Dieser drücke zugleich „Selbstbewusstsein und Lebensfreude" aus. „Dass wir gemeinsam auftreten und demonstrieren, macht den Erfolg, die Stärke sowie die politische und gesellschaftliche Wirkung des CSD aus.“

Thema Affenpocken: Behörden in Köln sind gewarnt

Da auch in Köln die Zahl der Affenpocken-Infektionen rasch zunehmen, sind die Behörden gewarnt. Auch mit Blick auf den bevorstehenden Christopher Street Day sei es wichtig, auf das Virus hinweisen. „Ich sehe kaum ein Risiko dabei, bei der CSD-Parade mitzulaufen. Die sexuellen Events am Abend sind das Risiko – das sollte jedem bewusst seinsagt der Kölner Mediziner Gerd Fätkenheuer dieser Zeitung. Er leitet die Infektiologie an der Kölner Uniklinik. (red)

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