Abo

Traditionslokal in RodenkirchenRheinstation sucht neuen Pächter

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Das beliebte Ausflugslokal am Rodenkirchener Rheinufer ist im Sommer gut besucht, derzeit ist es verwaist.

  • Die Belastung für die Pächter wurde zu groß: Seit Februar ist das beliebte Ausflugslokal am Rodenkirchener Rheinufer dicht.
  • Wie geht es weiter?

Rodenkirchen – Die Rheinstation, das Traditionslokal mit bester Aussicht auf den Rhein, ist zu. Die bisherigen Pächter Tom und Charly Steep haben das Terrassenrestaurant mit Hotel Ende Januar nach vier Jahren aufgegeben. Der Eigentümer des Gebäudes, das zwischen Rodenkirchener Leinpfad und Karlstraße liegt, bedauert das. „Schade, dass die Steeps raus sind, wir haben uns gut verstanden“, sagt der Eigentümer, der anonym bleiben möchte.

Es seien lange Gespräche geführt worden, aber letztlich kam es nicht zu einer Verlängerung des Vertrages, der bislang immer nur für ein Jahr galt. Vor allem wegen der Erkrankung von Charly sei die Belastung mit zwei Lokalen zu groß geworden, erläutert Tom Steep. Denn neben der Rheinstation führen die Steeps auch noch das Brauhaus Steep’s in Rodenkirchen, zu dem ebenfalls ein Hotel gehört. „Die Zukunft liegt nun hier“, sagt Steep und meint das Brauhaus an der Hauptstraße.

Hier wurden früher die Schiffer versorgt

Seit 2011 trägt das Terrassenlokal den Namen Rheinstation in Anlehnung an die einstige Treidelstation. Denn schon im Mittelalter, als noch Pferde die Schiffe den Rhein hinauf zogen, befand sich an der Stelle eine Raststation, an der die Schiffer versorgt und die Pferde gewechselt wurden. Im 19. Jahrhundert hieß die Restauration „Café zur alten Kapelle“.

Alles zum Thema Cafes

1931 nannte sich das Lokal Kahlshof, dann Maternushof, ab 1998 Wippenbeck und ab 2008 wieder Kahlshof. Auch zwischen 2011 und 2016 wechselten die Pächter mehrmals. Zwischen 2013 und 2014 stand das Gebäude leer, die Gastronomie ruhte komplett. Das hatte für Verwunderung gesorgt, besonders bei Ausflüglern, Radfahrern und Flaneuren, die die Außengastronomie mit der beliebten „Bierbud“ gerne nutzten.

Zwischendurch ging das Gerücht, dass die Eigentümergemeinschaft den Gastronomiebetrieb aufgeben und das Gebäude in Wohnungen umwandeln wollte. „In Rodenkirchen wird viel geredet“, meint dazu der Eigentümer, der in Marienburg lebt. Er betont, dass dort auch weiterhin ein Restaurant geplant sei. „Wir wollen, dass die Leute dort auch weiter ihr Bier trinken können.“ Derzeit würden Verhandlungen mit potenziellen Pächtern geführt.

Wintergeschäft finanziell schwierig

Als die Steeps das Restaurant und das Hotel mit zehn Zimmern im Jahr 2016 übernahmen, modernisierten sie die Rheinstation Auch danach seien regelmäßig viele Investitionen angefallen. „15 000 bis 25 000 Euro haben wir pro Jahr hineingesteckt“, sagt Tom Steep. Trotzdem hätten die Hotelzimmer immer noch den „Charme von Monteurzimmern“, meint er. Sehr erfolgreich seien vor allem Veranstaltungen wie Hochzeiten und Geburtstagsfeiern gewesen. Und im Sommer sei es auf der Terrasse voll gewesen.

Aber das Wintergeschäft sei finanziell schwierig zu stemmen gewesen, zumal er die zuletzt 50 Mitarbeitenden durchgängig beschäftigt habe, so Steep. Auch der jeweils nur einjährige und jeweils neu angepasste Pachtvertrag sei nicht mehr hinnehmbar gewesen.

KStA abonnieren