Der Duft der SonnenmonateDarum riecht der Sommer-Regen in Köln

Lesezeit 2 Minuten
digas-163806878_MDS-KSTA-2019-05-09-71-147223913

Regnet es im Sommer, gibt es eine Duft-Explosion.

Köln  – Mal ehrlich: Der Regen in Köln und der Region tut doch auch mal richtig gut. Nicht nur den Pflanzen und Bäumen, sondern auch unseren Nasen. 

Warum riecht Wasser, obwohl es eigentlich geruchlos ist?

Vielleicht haben Sie ihn auch gerochen – den Sommerregen. Aber warum riecht der Regen eigentlich, obwohl Wasser geruchslos ist? Der Bonner Meteorologe Matthias Habel von „Wetteronline“ hat darauf spannende Antworten.

„Für die Entfaltung des Regenaromas sind mehrere Faktoren verantwortlich“, so Habel. „Das Wasser der Regentropfen ist geruchlos. Fallen die Tropfen auf den Boden, bilden sich unmittelbar beim Aufprall kleine Luftbläschen. Diese füllen sich mit Partikeln der Bodenoberfläche, die gleichzeitig auch Träger der Duftaromen sind. Die Aromabläschen steigen aus dem dünnen Wasserfilm auf und bersten dabei.“

Wetter in Köln: Duft-Explosion im Rheinland

Und dann kommt es zur „Duft-Explosion“, wie der Experte erklärt. „Die Aerosole, also das Gemisch aus Schwebeteilchen in den Bläschen, werden dadurch explosionsartig in der Umgebung verteilt.“, erklärt Habel und fährt fort: „Schon leichter Wind genügt, um die Aromastoffe nun noch weiter in der Luft zu verteilen. Je langsamer leichte Tropfen bei einsetzendem Landregen auf den Boden fallen, desto mehr Zeit haben die Bläschen, Aromapartikel aufzunehmen.“

Das Gegenteil ist beispielsweise der Fall, wenn es heftig und stark gewittert. „Bei einem starken Gewitterschauer mit hoher Aufprallgeschwindigkeit haben die großen Tropfen nur wenig Zeit, die Duftaromen zu verteilen, denn die Wasserschicht ist schnell zu dick und die Aromabläschen erreichen die Umgebungsluft nicht mehr.“

Und noch ein Faktor ist entscheidend, warum es derzeit in Köln so gut riecht: „Nicht nur die Stärke des Niederschlags, sondern auch die Trockenheit und die Porosität des Bodens bestimmen die Intensität des Duftes“, weiß der Wetter-Experte.

„Von trockenen Böden lösen sich die Aromapartikel leichter. Je poröser ein Boden ist, desto mehr Luftbläschen können aus den Hohlräumen des Bodens aufsteigen. Dies trifft besonders auf Waldböden zu, die sehr intensiven Regengeruch verströmen.“

So riecht der Sommer.

KStA abonnieren