Der Klang eines großen Kölners

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In Kooperation mit dem Bauturm-Theater studierte die Theater-AG kleine Stücke zum Thema „Mensch und Maschine“ ein.

In Kooperation mit dem Bauturm-Theater studierte die Theater-AG kleine Stücke zum Thema „Mensch und Maschine“ ein.

Kalk –  Wo sonst lärmendes Treiben die Gänge füllt und Pausenbrote auf dem Weg zum nächsten Unterricht verschlungen werden, fand sich eine Versammlung der anderen Art ein. Das Treppenhaus des Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums in Kalk wurde zur Bühne für eine winterliche Abschlussaufführung, die ausnahmsweise nichts mit Weihnachten zu tun hat.

Das Jahr 2019 stand im Kulturkalender der Stadt Köln im Zeichen des berühmten Komponisten Jacques Offenbach, der dieses Jahr 200. Geburtstag feierte. Auch das Kalker Gymnasium hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen, eine Projektgruppe anzustoßen, die es vielseitiger und klassenübergreifender in der Geschichte der Schule noch nie gegeben hatte. Lehrer, Schüler und Angehörige erschienen wenige Tage vor Ferienbeginn, um sich die Mischung aus Musik, Theater, Poesie und politischer Podiumsdiskussion anzuschauen, die Schüler aller Jahrgangsstufen in den letzten Monaten vorbereitet hatten.

Stefanie Grabarz, Lehrerin für Mathematik und Musik hat die Idee ins Rollen gebracht. „Weil ja ohnehin das Themenjahr zum Geburtstagsjubiläum war, dachte ich warum nicht einfach mal die Offenbach-Stiftung anfragen“, so Grabarz. Die Schule machte sich in Zusammenarbeit mit der Stiftung und dem Bauturm-Theater Gedanken rund um das Thema „Mensch und Maschine“ – inspiriert von der Technik-Faszination des großen Kölner Komponisten und der Roboterfrau Olympia, die eine tragende Rolle in der bekannten Oper „Hoffmanns Erzählungen“ spielt. Nicht nur Hoffmanns Musik wurde vom Schulorchester auf die Bühne gebracht: Die Theater-AG führte kleine Stücke zum Thema Robotik vor, die Requisiten hatten die Kunst-Kurse der Unterstufe geliefert.

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In Kooperation mit dem Bauturm-Theater studierte die Theater-AG kleine Stücke zum Thema „Mensch und Maschine“ ein.

In Kooperation mit dem Bauturm-Theater studierte die Theater-AG kleine Stücke zum Thema „Mensch und Maschine“ ein.

Einige Schüler der Oberstufe führten Poetry Slams und Dialog zwischen Mensch und Maschine vor mit einer Frage: Wie sehr nähert sich die künstliche Intelligenz an uns an? Was macht dann noch als Mensch aus?

Die Stühle im Flur waren vollzählig belegt, auch die Treppen waren teilweise besetzt. Am Ende des Abends zeigt sich Stefanie Grabarz sehr zufrieden: „Es war ein gelungener Jahresabschluss der anderen Art. Wir hätten nicht gedacht, dass es so ein Erfolg wird,umso mehr freut es uns.“ Über eine Fortsetzung , so Grabarz, hatte bislang aber noch keiner Zeit, nachzudenken: „Aktuell sind wir alle gedanklich noch sehr mit diesem Projekt beschäftigt. Mal sehen, was 2020 bringt.“

ZUR PERSON

Am 20. Juni 1819 wurde Jacques Offenbach als Jakob Offenbach in Köln geboren. Die Familie lebte am Großen Griechenmarkt, sein Vater war Kantor der jüdischen Synagogengemeinde der Glockengasse. Er war es auch, der ihm Cello und Violine spielen beibrachte. Seit November 1930 trat er mit zwei seiner sieben Geschwister im Gymnicher Hof am Kölner Neumarkt als Trio auf, um mit Musik sein Taschengeld aufzubessern. Im Alter von 13 Jahren ging er nach Paris, um eine bessere Musikausbildung zu erhalten. Dort machte er als Komponist Karriere und wurde als Jacques Offenbach mit Operetten wie „Orpheus in der Unterwelt“ und „Die schöne Helena“ weltberühmt. (cae)

Stefanie Grabarz, Lehrerin

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