Der Mann für viele FormationenBernd Delbrügge spielt solo und mit anderen

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Spielt auf vielen „Hochzeiten“, aber immer mit Saxofon: Bernd Delbrügge. 

Köln – Seit über 30 Jahren bespielt Saxofonist Bernd Delbrügge äußerst erfolgreich die Bühnen der Domstadt und der Republik. Dabei tritt er mit ganz unterschiedlichen Bands auf: Der Soul-Funk-Formation Soulcats, dem House-Electro-Lounge-Projekt Floorjivers, seinem klassischen Quartett der Bernd Delbrügge Band, dem Bernd Delbrügge Duo oder auch ganz alleine als Solokünstler. Das verbindende Element bei all seinen Projekten sind neben seiner Person und dem Saxofon stets die Zutaten Jazz, Soul und Funk.

Bernd Delbrügges Musikkonzept ist eigentlich ganz einfach: „Ich mache nur, was mir Spaß macht“, sagt der aus Minden stammende Musiker, „nur so kann ich authentisch bleiben.“

Steckbrief Delbrügge

Der Saxofonist Bernd Delbrügge wurde in Minden geboren, hat eine Ausbildung zum Schreiner absolviert, arbeitet als freischaffender Künstler und wohnt in Bickendorf. Mit den Floorjivers hat er drei Alben herausgebracht: „e-STYLEZ“ (2006), „blue-TRAXS“ (2009) und zuletzt 2014 „Songbook“. Die Alben sind im Musikhandel und über die gängigen Onlineportale zu erwerben. Die kommenden Auftritte mit den Soulcats finden Freitag, 21. Februar, 20 Uhr in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 4, und Donnerstag, 30. April, 20 Uhr im Gasthaus Viertel an der Holbeinstraße 35, statt. http://bernd-delbruegge.de

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Spaß hatte er schon in jungen Jahren an Funk und Soul. Seine erste Platte war Tina Turners „Nutbush City Limits“. Ray Charles und James Brown gehören seit frühester Kindheit zu seinen Helden. Aber auch Duke Ellington und Lester Young haben ihn beeinflusst. Alles kein Widerspruch, so der Wahlkölner. Dabei sei seine Heimatstadt Minden Black-Music-Diaspora gewesen.

Delbrügge kam zufällig nach Köln

Mit 15 hat er auf Schulpartys Soulmusik aufgelegt, aber man wollte lieber zu „Lady in Black“ von Uriah Heep engtanzen. „Das hat meine noch junge DJ-Karriere jäh beendet“, erzählt Delbrügge schmunzelnd. Vor der Karriere im Musikzirkus stand „auf Wunsch der Eltern“ aber erstmal eine seriöse Ausbildung zum Schreiner. Mit 25 Jahren kommt er eher zufällig nach Köln. „Ein Bekannter wollte, dass ich als Schreiner seine Theaterschule ausbaue.“ Stattdessen übte er aber lieber in „feuchten Ehrenfelder Proberäumen, in denen die Instrumente verschimmelten“ und gründet mit Freunden eine Rockband. Erste Auftritte im legendären Basement folgten. „Danach wurde es langsam spannend, und ich hatte die Hoffnung, die Musik zum Beruf machen zu können“, sagt Delbrügge.

1989 gründet er die Soulcats

1989 kommt dann der entscheidende Schritt: Er gründet die Soulcats, eine große Band mit viel Soulpower, Bläsern und mehrstimmigem Gesang. Gute Laune Musik, zum Tanzen – das kommt an. „Es war, als hätten die Leute nach der Neuen Deutschen Welle und Britrock nur auf unsere Big Beats gewartet“, erinnert sich Delbrügge. Anfang der 1990er Jahre spiele die Formation auf dem Bonner Rheinkulturfestival als Headliner vor mehreren Zehntausend Menschen. Auch im Fernsehen hat die Band Erfolg. Ende der 1990er Jahre kommt das zwischenzeitliche Aus der Gruppe.

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Delbrügge verdingt sich als Gastmusiker unter anderem bei Guildo Horn und Nina Hagen. 2003 gründet er dann die Floorjivers, ein Electrolounge-Kollektiv mit Dj, E-Piano und Saxofone. Drei Alben sind seitdem entstanden und 2014 kehren auch die Soulcats zurück. Zusammen mit BAP-Bassist Werner Kopal formiert er die Band neu. Im vergangenen Jahr feierte man in der Kulturkirche das 30-jähriges Bandjubiläum. „Der Spirit und die Energie sind immer noch da“, sagt Delbrügge, der noch viele Pläne für die Zukunft hat.

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