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Die grünste der Millionenstädte

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Die Vorsitzende der Grün-Stiftung Köln, Beatrice Bülter, am Görlinger Zentrum in Bocklemünd

Die Vorsitzende der Grün-Stiftung Köln, Beatrice Bülter, am Görlinger Zentrum in Bocklemünd

  • Zählt man Äcker, Wälder, Felder und Parks der Stadt zusammen, ist Köln deutscher Spitzenreiter

Zwitschernde Vögel und rauschende Bäume bieten den Bewohnern einer Großstadt Erholung von Lärm, Stau und Hektik der urbanen Metropole. Es sind die Grünanlagen, Parks und Wälder sowie die Sportplätze, Friedhöfe und Felder, die einen Ausgleich zur asphaltierten Großstadt bieten und zu unterschiedlichsten Formen der Betätigung einladen. Im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten Deutschlands ist es in Köln sehr leicht möglich, den Joggingtrip, Grillausflug oder eine Wanderung zu unternehmen, ohne erst lange Fahrten ins Umland planen zu müssen. Denn Grün ist auf den mehr als 400 Quadratkilometern Fläche von Köln vielerorts ein fest integrierter Bestandteil. "Das Kölner Grünsystem ist in seiner Art in Europa einzigartig und von großer städtebaulicher, ökologischer und kulturhistorischer Bedeutung", sagt Beatrice Bülter, Vorsitzende der Kölner Grün-Stiftung.

Unter Federführung des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer wurde schon in den 1920er Jahren das Netz aus Parks, Wiesen und Wäldern sowie innerem und äußeren Grüngürtel, die auf fast 65 Kilometern Länge die Stadt durchziehen und umfassen, geplant und realisiert. Eine "grüne Lunge", so Bülter, "die zu schützen und zu pflegen auch künftig im Interesse aller Bewohner dieser Stadt liegt".

Aufgrund der schlechten städtischen Finanzlage entwickelte sich der Zustand der Grünanlagen seit den 1920er Jahren im Laufe der Jahrzehnte aber zunehmend problematisch. So kam den Söhnen des berühmten Stadtvaters, Patrick Adenauer und Paul Bauwens-Adenauer, die Idee der Grün-Stiftung. "Zum einen soll die Initiative das Bewusstsein der Menschen und der Politik für das einmalige Kulturgut stärken, zum anderen konkrete Beiträge leisten, um den Zustand der Grünanlagen zu verbessern", erklärt Bülter. Seit 2006 widmen sie und ihre Kollegen sich der Umsetzung zahlreicher Projekte in der Stadt. Das jüngste ist der Ausbau und die Instandsetzung des Grünzugs in Bocklemünd und Mengenich. "Zwischen den Hochhäusern kann man hier seit Mitte 2017 auf neuen, befestigten Wegen durchs Quartier spazieren - und ab diesem Sommer sogar erstmals die Früchte von 22 gepflanzten Obstbäumen pflücken."

Die Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt funktioniere einwandfrei, man ergänze sich bei Absprachen und Umsetzung der Vorhaben, so Bülter. Vor allem finanziell ergänzt die Grün-Stiftung fehlende Mittel des städtischen Haushalts - durch Spenden von Unternehmen und Privatleuten.

Das zahlt sich aus: Denn nahezu 50 Prozent der Fläche, die in Köln bebaut oder anders versiegelt sind (16,5 Prozent davon Verkehrsfläche), stehen 17 Prozent Wald, zwölf Prozent Parks sowie rund 16,5 Prozent landwirtschaftliche Flächen gegenüber. Wasser macht rund fünf und Friedhöfe machen etwas mehr als ein Prozent des Kölner Stadtgebiets aus. Trotz dieser im deutschen und europäischen Vergleich guten Werte gibt es für das Grünflächenamt und die Grün-Stiftung viel zu tun (siehe "Große und kleine Grünflächen sind für Köln immens wichtig"), um das Grün in den Veedeln zu pflegen und auszubauen.

Auch wenn diese mitunter sehr unterschiedliche Grünanteile aufweisen: Am meisten Wald haben die Stadtteile Eil und Dünnwald, nirgends in Köln gibt es mehr Felder als in Libur - und die meisten Parks befinden sich in Klettenberg und Sülz. (mit rem)

Stimmen Sie ab und gewinnen Sie Preise

Wie zufrieden sind Sie mit dem Grün in Ihrem Veedel? Dies will der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter anderem beim großen "Veedels-Check" für Köln wissen. Stimmen Sie bei unserer Online-Umfrage für Ihr Viertel ab. Als Dankeschön für die Teilnahme können Sie bei einer Verlosung mitmachen und gewinnen. Die Umfrage ist bis zum 6. April freigeschaltet.

Der Hauptpreis: Zwei Business-Plätze im Rhein-Energie-Stadion inklusive Catering und Stadionführung sowie einem Besuch des Innenraums und der Spielerkabine - beim Spiel des 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 am 22. April. Außerdem gibt es noch Tageskarten für den Zoo, fürs Odysseum und viele weitere Preise. www.ksta.de/veedelscheck

Stadtgrün in Zahlen

841 Parkanlagen gibt es in der Stadt. 57 Prozent davon liegen in den linksrheinisch en Stadtteilen,

43 Prozent rechtsrheinisch. Alle zusammen sind2800 Hektar groß. Weiterhin verfügt Köln über 4000 Hektar Waldfläche. An den Straßenrändern stehen zudem rund 76 000 Bäume.

Grün ist es auch in den 17 691 Kleingärten der Stadt.

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