Dnipro in der UkraineWichtige Hilfsgüter für Kölner Partnerstadt

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Rettungswagen-D

Frank Bender, Linda Mai, Iryna Shum und Andreas Wolter präsentieren die Hilfsgüter

Köln – Bereits drei Wochen nach Unterzeichnung eines Projektpartnerschaftsvertrages zwischen der Stadt Köln und der ukrainischen Stadt Dnipro stand die erste Hilfsgüterlieferung bereit. Ein mit medizinischem Material beladener Rettungswagen brach am Freitag nach Dnipro auf. Medikamente, Blutdruckmessgeräte, Verbände, Kanülen und Scheren, mobile Röntgen- und Ultraschallgeräte sowie Defibrillatoren im Wert von 25.000 Euro werden nach Dnipro gebracht.

Material wird dringend benötigt

„In Dnipro wurden kürzlich zehn Krankenwagen beschädigt, weshalb es besonders wichtig ist, sie mit dem medizinischen Material zu versorgen“, sagt der Bürgermeister Andreas Wolter. Ende Juni wurde die Stadt mit Raketen angegriffen, mehrere Zivilisten starben. Linda Mai, Vorstandsvorsitzende des deutsch-ukrainischen Vereins Blau-Gelbes Kreuz, fährt den Rettungswagen zusammen mit dem freiwilligen Helfer Sascha nach Dnipro. „Ich wollte es einmal selbst erleben, wie ist es da, im Krieg“, sagt Mai.

Auch Volodymyr (41) fährt mit, aber nur bis zum Polen, wo seine Familie auf ihn wartet. Volodymyr war seit dem Kriegsbeginn Soldat, am 6. April geriet er in der Nähe von Luhansk unter Beschuss und verlor eine Hand. Da die Krankenhäuser in der Umgebung überfüllt waren, wurde er in das St. Vinzenz- Krankenhaus nach Köln transportiert. „Solche Hilfsaktionen wie diese sind für die Ukraine besonders wichtig“, sagt er.

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Weitere Kooperationen geplant

Der Hilfstransport ist eine gemeinsame Aktion der Stadt Köln, der Stadtwerke und des Vereins Blau-Gelbes Kreuz. Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, haben die Stadtwerke Köln 100. 000 Euro zur Unterstützung der Ukraine zur Verfügung gestellt. „Wir wollten gezielt spenden und vor allem die lokalen Initiativen unterstützen“, sagt Frank Bender, der Leiter Unternehmenskommunikation der Stadtwerke.

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Neben den Hilfsgüterlieferungen plant Stadt Köln auch andere Kooperationen mit der Stadt Dnipro, dabei geht es um Themen wie Stadtplanung und Diversity. „Uns ist es wichtig, nicht nur unsere Solidarität zu zeigen, sondern eine echte Partnerschaft aufzubauen“, sagt Wolter.

Seit dem 5. März hat der Verein Blau-Gelbes Kreuz rund 210 Transporter in die Ukraine geschickt. Doch in letzter Zeit ist die Spendenbereitschaft stark gesunken. „Wir können nur dann helfen, wenn wir die Hilfe bekommen“, sagt Linda Mai. Auf der Website des Vereins gibt es Informationen rund um die Sach- und Geldspenden. (red)

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