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Drogenfunde am FlughafenKölner Zoll findet ein Kilo Crystal Meth zwischen Buchdeckeln

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Drogen Bücher

In Büchern war Crystal Meth versteckt

Köln – Kokain in handgemalten Bildern, Crystal Meth zwischen zwei Buchdeckeln, Marihuana in Holzspielzeug – die Verstecke der Drogenhändler werden immer raffinierter, die geschmuggelten Mengen an Rauschgift immer größer. Am Flughafen Köln-Bonn vergehe so gut wie kein Tag, sagt Zollsprecher Jens Ahland, an dem seine Kolleginnen und Kollegen mal keine Drogen fänden. „Die Trefferquote ist erschreckend hoch. Vor allem im Bereich der harten Drogen erleben wir eine stetige Zunahme der einzelnen Mengen pro Sendung.“ Wurde noch vor wenigen Jahren Kokain im Grammbereich geschmuggelt, ziehen die Ermittler den Stoff inzwischen kiloweise aus einem Paket.

Köln: Zoll findet handbemalte Bilder aus Kokain

Allein in den vergangenen drei Monaten fanden die Zöllner am Kölner Flughafen Drogen im Straßenverkaufswert von insgesamt 2,9 Millionen Euro. Negativer Spitzenreiter in dieser Hinsicht war eine Sendung handbemalter Kunstbilder. Genauer gesagt: extrem flach gepresstes Kokain, insgesamt fünf Kilo, das mit Farbe bepinselt war. „Allein mit der Kokainmenge aus diesen Bildern hätte man so viele Menschen versorgen können, wie in das ausverkaufte Stadion des 1. FC Köln passen“, berichtet Ahland.

Daneben fanden seine Kolleginnen und Kollegen fertig abgepackte „Bodypacks“ mit Marihuana in einer Spielzeugverpackung - Kondome gefüllt mit Marihuana, die so genannte Körperschmuggler herunterschlucken und in ihrem Magen transportieren. Außerdem Ecstasy-Pillen zwischen Sportlergels und Proteinpulver sowie Kartoffelbrei-Packungen vollgestopft mit Kokain. In einem Paket steckten Dutzende Bücher, aus denen im Mittelteil mehrere Seiten herausgerissen und der Hohlraum mit einem Kilo Crystal Meth befüllt worden war. Und zwischen der Rückwand und der Glasfront mehrerer Bilderrahmen entdeckten die Ermittler ebenfalls Crystal Meth – eine „sehr gefährliche Droge mit hohem Suchtpotenzial“, sagt Ahland.

Köln ist in den allermeisten Fällen nur Drehkreuz für die Schmuggler, ihre Ware ist nur selten für den deutschen Markt bestimmt. Die meisten Sendungen gehen weiter nach Osteuropa, nach Asien oder in den Süden. Die Zöllner prüfen die jeweiligen Warenpapiere, in denen der Absender vermerken muss, von wo nach wo eine Sendung unterwegs ist, was sie enthält, wie schwer sie ist und wie hoch der Wert ist. Fallen ihnen dabei Unstimmigkeiten auf, nehmen die Beamten ein Paket genauer unter die Lupe. Dabei helfen ihnen ihre Erfahrung, Bauchgefühl und Röntgentechnik. Einen fünf Kilo schweren Teddybär aus Kolumbien zum Beispiel, sagt Ahland, würde man sich vermutlich einmal etwas genauer ansehen.

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