Ehrenabzeichen26-jähriger Feuerwehrmann für Rettung aus Kanal geehrt

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Marcel Schmitz

Marcel Schmitz

Köln – Zehn Meter weit ist Marcel Schmitz im vergangenen September durch ein 40 Zentimeter breites Abwasserrohr gekrochen, um einem eingeklemmten Menschen vermutlich das Leben zu retten. Nun ist der Feuerwehrmann dafür mit dem Feuer- und Katastrophenschutz-Ehrenabzeichen geehrt worden. „Ich habe mir da keinen Kopf gemacht“, sagt er heute. Die Ehrung sehe er nicht als persönliche, sondern als Auszeichnung für seine Kollegen, die an dem Einsatz beteiligt waren.

Schmitz’ Kollegen bei dem Einsatz im Kanal

Schmitz’ Kollegen bei dem Einsatz im Kanal

An einem Mittwochmittag im September 2019 hatten Anwohner der Josefstraße in Porz Hilferufe eines eingeklemmten Mannes aus dem Kanal gehört und die Notrufnummer 112 gewählt. Schnell wurde klar, dass der Mann fünf Meter unterhalb der Straße feststeckte. Schmitz meldete sich sofort, um hinunterzusteigen. Von anderen Feuerwehrleuten mit Seil und Schlinge an den Füßen gesichert, kroch der schlanke, 1,79 Meter große Brandmeister durch das stinkende Rohr. Eine gute Viertelstunde dauerte es, ehe er zu dem Eingeklemmten vorgedrungen war und mit ihm zusammen herausgezogen wurde. „Zwischendrin hat meine Kraft etwas nachgelassen. Weiter wäre ich wohl nicht gekommen“, sagt Schmitz. „Was da passiert ist, wurde mir erst am Abend richtig klar. Auf jeden Fall hat die Dusche hinterher gut getan“, sagt er schmunzelnd.

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Rund fünf Monate später bekommt Schmitz für seine Rettungsaktion die Ehrung des Landes Nordrhein-Westfalen, die bisher weniger als zehnmal vergeben wurde – bei mehr als 100 000 Feuerwehrleuten im Land. Im Regierungsbezirk Köln hatte zuvor noch niemand die Auszeichnung bekommen. Der 26-Jährige habe „außerordentlichen Mut“ bewiesen, sagte Kölns Feuerwehr-Chef Christian Miller: „Er hat ohne zu zögern sein Leben eingesetzt, um ein anderes zu retten.“

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