Ehrenbürgerin der Stadt KölnHedwig Neven DuMont bei Feierstunde ausgezeichnet

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Hedwig Neven DuMont (l.) empfing für ihre Verdienste von Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Ehrenbürger-Urkunde.  

Köln – „Wat wör ne Minsch ohne Fründ, nur so määht dat alles Sinn“, sangen elf kleine Sängerinnen und Sänger der „Lucky Kids“ im Pandemie-bedingten Abstand auf dem Theo-Burauen-Platz, direkt vor dem Spanischen Bau des Rathauses.

Und Hedwig Neven DuMont war sichtlich gerührt über diese musikalische Begrüßung der kölschen Pänz, die, angeleitet von Michael Kokott, „Dankeschön“ anstimmten für die neue, 24. Ehrenbürgerin der Stadt. Stimmiger Auftakt einer Veranstaltung, die in ihrer Bescheidenheit passte zu der erst zweiten Frau, der diese besondere Ehre zuteil wurde.

Bei jedem, den man nach Hedwig Neven DuMont fragt, fällt vergleichsweise schnell das Wort Herz: „Großes Herz“, „immer mit dem Herzen dabei“, „warmherzig“. Auch bei den handverlesenen Gästen der durch Covid-19 eingeschränkten Feierstunde im Ratssaal, darunter Familie, Freunde und enge Vertraute.

Alles zum Thema Henriette Reker

31 Millionen Euro in den zurückliegenden 26 Jahren

„Eine Veranstaltung mit vielen Gästen wäre angemessener gewesen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrer Begrüßung, „und diese werden wir nachholen.“ Dann ging sie auf die Verdienste Hedwig Neven DuMonts ein: „An oberster Stelle steht Ihr Engagement für den Verein »wir helfen«.

Wir Helfen

„wir helfen“ ist die Spenden-Aktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ für benachteiligte Kinder und Jugendliche in unserer Region. Der gemeinnützige Verein möchte sie dabei unterstützen, unbeschadet groß zu werden und Lebensperspektiven zu entwickeln.

Seit der Gründung im Herbst 1998 hat „wir helfen“ unter Vorsitz von Hedwig Neven DuMont jährlich ein anderes Schwerpunktthema, mit dem bis zu 150 lokale Projekte unterstützt werden, die solide und nachhaltig für in Not geratene Mädchen und Jungen arbeiten. Das aktuelle Jahresmotto lautet „wir helfen: dass auch Du dazugehörst“. Mit diesem Thema möchte der Verein ausgegrenzten Kindern und Jugendlichen ermöglichen, wieder in Gemeinschaft leben zu können. Bislang haben unsere Leser für die diesjährige Aktion über 1,1 Millionen Euro gespendet. In den Jahren zuvor ging es unter anderem um Jungen und Mädchen, die seelische Unterstützung brauchen, darum, Jugendkriminalität zu verhindern, um Kinderarmut, Bildung oder Kinder von suchtkranken Eltern.

Mittwochs und samstags berichtet die Redaktion im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über Initiativen und wer spendet. Jeder dem Verein anvertraute Cent kommt zu 100 Prozent jungen Menschen in Not zugute. Der Verlag M. DuMont Schauberg übernimmt alle Kosten für die Verwaltung und Organisation.

Ungefähr 130 Projekte unterstützt der Verein in jedem Jahr – von Mädchenhaus bis zum Leseclub ist da alles dabei, was die Kinder und Jugendlichen in dieser Stadt sicherer und glücklicher macht“, so Reker. Gerade erst habe sie 275.000 Euro an Kölner Vereine übergeben. Rund 31 Millionen Euro waren es in den zurückliegenden 26 Jahren.

„Mit den gesammelten Spendengeldern erfüllen Sie Wünsche und Träume – Chancen entstehen, wo zuvor nur Hoffnungslosigkeit war“, lobte die OB. „Mit »wir helfen« spenden Sie Trost und Zuversicht – zaubern ein Lächeln und den Schimmer der Hoffnung in die Gesichter der Kinder und Jugendlichen.“

„Mir fehlen die Worte“, freute sich die neue Ehrenbürgerin, die 19 Jahre nach ihrem verstorbenen Mann Alfred Neven DuMont auf einen Beschluss des Rates hin ausgezeichnet wurde. „Ich nehme das an für alle, die mir permanent helfen.“ Die Hilfsbereitschaft in dieser „tollen, toleranten und internationalen Stadt“ sei überwältigend. „Das bin nicht ich, das sind die Kölner“, lobte sie die Bürger der Stadt und dankte ihrerseits für deren Engagement.

Hedwig Neven DuMont, die sich auch ins Goldene Buch der Stadt eintrug, sei ein Vorbild, das der Politik immer wieder vor Augen führe, dass sie sich dem Thema benachteiligte Kinder und Jugendliche mehr widmen müsse, lobte Jürgen Rüttgers, Ex-Ministerpräsident von NRW, der wie Philharmoniechef Louwrens Langevoort und die Mediziner Bertil Bouillon und Stephan Baldus zu den Gästen zählte.

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