Ehrenfeld - Lindenthal - Neues BaulandShowdown in Sachen FC-Erweiterung

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Auch im Jahr 2020 wird es in Ehrenfeld Schlag auf Schlag gehen, wenn es darum geht Trends zu setzen. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass das Publikum schon im ersten Halbjahr in Scharen kommen wird. Das Designfestival „Passagen“ macht im Januar den Auftakt. Im März folgt das Clubfestival Ehrenfeld XL. Das letzte April-Wochenende hat die c/o-Pop samt seinem c/o-Ehrenfeld-Programm schon fest terminiert. Die Kunstroute Ehrenfeld lockt wieder im Mai. Neben dem Feiern heißt die Devise in Ehrenfeld weiterhin Bauen, Bauen, Bauen. Kräne gehören mittlerweile zum Stadtbild. An der Weinsbergstraße wird die Genossenschaftssiedlung weiter erneuert. Wenige Schritte entfernt entstehen am Melatengürtel weitere Wohnungen. Am Grünen Weg wird ein Gewerbeobjekt gebaut, während gegenüber der Bau des Leuchtturmprojekts Heliosschule endlich beginnt. Projekte, die 2020 ebensowenig abgeschlossen sein werden, wie der Wohnungsbau am ehemaligen Güterbahnhof Ehrenfeld. In Bickendorf kann man sich im Laufe des Jahres auf die Fertigstellung der neuen Gebäude am Rochusplatz freuen, wo 100 öffentlich geförderte GAG-Wohnungen errichtet werden. Eine Baustelle bleibt dort aber erhalten: Die Platzfläche, auf der der Wochenmarkt stattfindet, muss noch neu gestaltet werden.

Die Vogelsanger Straße in Ehrenfeld bleibt ein Nadelöhr, denn sie wird nicht nur umgestaltet sondern es wird hier auch eine Fernwärmeleitung verlegt. Spannend wird es, wenn die Baustelle den Bereich erreicht, in dem zwei archäologische Fundstellen bekannt sind. Aufgrund der Fundstellen wird in dem Bereich zwischen Geisselstraße und Roßstraße das Römisch-Germanische Museum auf einer Länge von rund 200 Metern tätig, um die Reste eines römischen Gutshofs sowie des hochmittelalterlichen Mechternklosters zu dokumentieren. (Rös)

LINDENTHAL

Im kommenden Jahr müssen die politischen Gremien in einer großen Kontroverse eine Entscheidung treffen, die die Gleueler Wiesen im Äußeren Grüngürtel betrifft. Der 1. FC Köln möchte dort drei Kunstrasenplätze mit Flutlichtmasten sowie ein Leistungszentrum errichten. Allerdings steht das Gebiet unter Denkmalschutz und ist zudem als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Bürgerinitiativen, Denkmalschützer und Naturschutzverbände laufen Sturm gegen das Vorhaben. 7000 Eingaben sind dazu eingegangen, deren inhaltliche Aspekte die Verwaltung gemeinsam mit vom FC beauftragten Gutachtern, Juristen sowie einem Planungsbüro bearbeiten muss. Im ersten oder zweiten Quartal soll es dann aber soweit sein: Die Stadtverwaltung wird ihre Vorlage den Ratsfraktionen zum Beschluss vorlegen, auch die Bezirksvertretung Lindenthal wird ihr Votum abgeben.

NEUES BAULAND

Desweiteren wird der Stadtrat beschließen, welche Flächen, die bislang nicht im Regionalplan als Bauland ausgewiesen sind, künftig als solches in Betracht kommen und entsprechende Änderungen der Bezirksregierung vorlegen. Die Verwaltung hatte mögliche Flächen ausgemacht und den Bezirksvertretungen zur Entscheidung vorgelegt. Im Bezirk Lindenthal waren Flächen in Junkersdorf, Widdersdorf und Lövenich betroffen. Die Initiativen vor Ort haben aus unterschiedlichen Gründen dagegen Stellung bezogen. So ist in Junkersdorf ein Areal in einem gerade zu einem Naherholungsgebiet aufgewerteten Bereich am Frechener Bach betroffen. In Widdersdorf und Lövenich protestieren Bürger vor allem aufgrund der fehlenden Infrastruktur und Anbindung an den ÖPNV. Die Politik denkt vor allem auch darüber nach, ihrerseits andere Flächen vorzuschlagen (so ein Änderungsantrag der SPD) und hat ihren Beschluss auf das beginnende Jahr verschoben. (SE)

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