BMX-Sport in NeuehrenfeldDer Spaß am Sprung in der „Salatschüssel“

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Die Fahrer nehmen gleich Besitz von der neuen Anlage.

Die Fahrer nehmen gleich Besitz von der neuen Anlage.

Neuehrenfeld – 850 Quadratmeter einer Grünanlage zu betonieren, ruft selten große Begeisterung hervor. Im Takufeld gab es jedoch ausnahmslos zufriedene Gesichter beim Anblick der hellgrauen Hügellandschaft, die wie ein kleines Gebirge wirkt. In dem Park zwischen Taku- und Äußerer Kanalstraße liegt sie ein wenig versteckt hinter dem Fußballplatz des TuS Ehrenfeld. Hier ist ein neuer Treffpunkt für die Szene der Kölner BMX- und Skateboardfahrer entstanden. Gleichgewichtssinn und Körperbeherrschung gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Tricks auf 20-Zoll-Rädern beim BMX-Sport, der Ende der 60er Jahre in den USA entstanden ist. „So eine vielseitige Anlage gab es bislang in der Stadt noch nicht“, sagt Ingo Kraus vom Verein Rigorose Interessengemeinschaft Kölner Extremsportler (Ride e.V.). Damit erreichte der Verein den Zweck, zu dem er sich überhaupt gegründet hatte: Ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld für die Fahrerszene zu schaffen, die sonst oft Treppen oder Rampen nutzt, die dafür eigentlich nicht gebaut sind. Mit der schon älteren, kleinen BMX-Anlage „Salatschüssel“ im Takufeld fanden Ride e.V. und das Amt für Kinderinteressen schnell ein geeignetes Terrain, um die Idee umzusetzen. Ihren Namen erhielt die alte Anlage von einer halbrunden Aluminium-Vertiefung, in der die Fahrer sich die nötige Beschleunigung für Sprünge und Salti holten.#bigimage

Susanne Müllers, Abteilungsleiterin im Amt, schwärmt von der Zusammenarbeit. „Wir haben hier wirklich eine Wunschanlage entwickelt, weil alle in ständigem Kontakt waren: die Sportler, Architekten und die Betonbauer.“ In achtwöchiger Bauzeit entstanden Quarterpipes, eine Subbox, eine freischwebende Penny-Bank und vieles mehr, was die Herzen der BMX-Free-Styler schneller schlagen lässt.

Unter den Betonelementen, die in Handarbeit geglättet wurden, befindet sich ein Drainagesystem, damit sich keine Pfützen bilden. „Außer für BMX-Räder eignet sich die Anlage auch für Skate- und Kickboards oder für Inline-Skater“, ergänzt Anno Siep von Ride e.V.. Andere Anlagen in der Stadt seien meist kleiner, wie etwa die „Lohse-Rampe“ im Inneren Grüngürtel, oder nur für eine bestimmte Fahrergruppe geeignet, wie die „Skate-Plaza“ an der Südbrücke.

Das Amt für Kinderinteressen und Ride e.V. sehen den Ausbau der „Salatschüssel“ als ersten Teil eines gesamtstädtischen Konzepts, um den BMX-Sport weiter zu fördern. Mögliche weitere Plätze für ähnliche Parks sind in der Prälat-Wolker-Bezirkssportanlage in Ehrenfeld nahe dem Fernsehturm sowie in Kalk unter der Auffahrt zur Zoobrücke zwischen Kalkberg und Istanbulstraße.

Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges nahm mit den Architekten und den Vertretern des Vereins die offizielle Eröffnung vor. „Ich bin sicher, dass das eine gute Investition ist und nicht nur unseren Bezirk bereichert“, sagte Wirges. 285000 Euro kostete der Bau der Anlage. Nach dem symbolischen Durchschneiden eines Bands nahmen die Fahrer schnell Besitz von der neuen Szene-Attraktion.

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