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City-Leaks-FestivalHüttenstraße in Köln-Ehrenfeld soll gute Anwohnerstraße werden

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Zwei Seiten einer Straße: links denkmalgeschützte Gründerzeithäuser, rechts der Bahndamm mit größtenteils ungenutzten Gewölbebögen.

  • Ende August startet das Street-Art-Festival City Leaks, die Zentrale wird in den Ehrenfelder Bahnbögen errichtet.
  • Vor allem durch die größtenteils leerstehenden und immer wieder als Pissoir, Müllabladeplatz oder auch zeitweiliges Nachtlager genutzten Bahnbögen gab es in der Straße ein Problem.
  • Ein Kollektiv aus Rom nimmt sich der vernachlässigten Straße an – und auch die Bezirksvertretung Ehrenfeld macht weiter Druck in Sachen Hüttenstraße.

Ehrenfeld – Die Anwohner der Hüttenstraße dürfen sich auf das nächste Spektakel vor ihren Haustüren freuen. Im August beginnen die Vorbereitungen für das City Leaks Festival. Für das vom 31. August bis 21. September stattfindende Straßenkunst-Großereignis wird in den Bahnbögen der Hüttenstraße das Festival-Center eingerichtet.

Die Wahl dieser Straße ist nicht zufällig. Der Kunstverein Artrmx will auf diese Weise auf das Potenzial der Bögen, der Straße und ihrer Umgebung hinweisen. Darüber hinaus lenkt Artrmx die Aufmerksamkeit auf den gesamten Stadtteil Ehrenfeld, wo Kulturbetriebe und Initiativen verdrängt werden, die zuvor die Identität des Viertels geprägt hatten.

Der zeitlich befristete Umbau der Bahnbögen soll beispielgebend sein, für die Idee, ungenutzte Orte für Kultur zu öffnen, wenn andere schließen müssen.

Jahre lang hatte es den Anschein, als sei die Hüttenstraße bei Politik und Verwaltung völlig in Vergessenheit geraten. Vor allem durch die größtenteils leerstehenden und immer wieder als Pissoir, Müllabladeplatz oder auch zeitweiliges Nachtlager genutzten Bahnbögen hatte die Straße ein Problem.

Ebenfalls nicht gerade zuträglich für die Wohnqualität ist das in Stoßzeiten hohe Verkehrsaufkommen. Inzwischen gibt es politische Beschlüsse mit der Forderung, die Aufenthaltsqualität in der Straße zu verbessern. Unter anderem werden bessere Verkehrslösungen gewünscht. Im Juni fand das erste, von Anwohnern initiierte „Bogenfest“ statt. Schon im Mai war „City Leaks“ mit einer mehrwöchigen Werkstatt vor Ort, um Ideen für die Bögen und die Straße zu sammeln und Vorschläge zu entwickeln.

Das Festivalcenter wurde vom italienischen Architektenkollektiv Studio Orizzontale entworfen. Dazu werden drei nebeneinander liegende Bahnbögen genutzt. Unter dem Titel „Simul et singulis – zusammen und man selbst sein“ werden die Bögen für die Zeit des Festivals zu Ausstellungs-, Versammlungs- und Arbeitsräumen ausgebaut.

Piazza und Büdchen

Außerdem werden eine Piazza und ein Büdchen geschaffen. Das Kollektiv aus Rom nimmt sich seit 2010 immer wieder vernachlässigter öffentlicher Orte an, um sie mit ihren temporären architektonischen Interventionen zu beleben. Alle Projekte vereint der Ansatz, Materialien zu recyceln und Gemeinschaften von Kreativen und Verantwortlichen zu bilden.

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Vom 9. bis zum 30. August soll gebaut werden. Dafür werden Helferinnen und Helfer gesucht, die sich per E-Mail melden können. Gearbeitet wird von montags bis samstags, 10 bis 18 Uhr.

Unterstützung für das Festival kann auch mittels Spenden geleistet werden. Kürzlich startete eine Crowdfunding-Kampagne auf der Internet-Plattform Startnext. Je nach Höhe der Spendensumme gibt es unterschiedliche Belohnungen. Diese reichen vom Gratis-Drink bis zur Hausfassadengestaltung. Die Kampagne ist noch bis zum 10. August online.

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