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EhrenfeldOffizielle Eröffnung der Ditib-Moschee wird sich weiter verzögern

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Besichtigung des prachtvollen Gebetshauses: Viele nutzten den Ausblick von der Empore im Kuppelbau.

Besichtigung des prachtvollen Gebetshauses: Viele nutzten den Ausblick von der Empore im Kuppelbau.

Köln-Ehrenfeld – Die offizielle Eröffnung der Moschee der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) in Ehrenfeld wird sich weiter verzögern. Nach jahrelangem Aufschub des Termins hatte die Ditib eine Eröffnungsfeier für dieses Jahr angekündigt. Eigentlich sollte die Moschee bereits im Jahr 2012 ihre Pforten öffnen. Doch durch den immer noch nicht entschiedenen Streit um Baumängel und mögliche Millionenforderungen kam es zu einem Verzug von nun mehr als fünf Jahren.

Man wisse noch nicht, wann die Eröffnung sein werde, sagte ein Sprecher. Bis zum Jahresende sei es jetzt nicht mehr allzu lange hin. Zudem wolle man eine Eröffnung, die des Gebäudekomplexes „würdig ist“. Bekir Alboga, Generalsekretär der Ditib, beschrieb die Situation so: „Man kann sich etwas wünschen – aber wenn die Baufirmen nicht so schnell arbeiten, wie Sie sich das vorstellen? Deswegen möchte ich mich nicht verbindlich äußern.“

Unklar ist außerdem, ob der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Eröffnung anwesend sein wird. Im Moment sei noch niemand eingeladen. Die Verantwortlichen wüssten noch gar nicht, wer überhaupt zusagen könnte, so der Verbandssprecher. „Ich will nicht spekulieren.“

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Gute Nachbarschaft war das Motto

Der „Tag der Offenen Moschee“, der traditionell immer am Tag der deutschen Einheit bundesweit organisiert wird, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Gute Nachbarschaft – Bessere Gesellschaft“. Alboga forderte, das Miteinander zu fördern. „Die Nachbarschaft beginnt an der eigenen Haustür, hört dort aber lange noch nicht auf.“ Durch die Bundestagswahl habe das Motto eine besondere Bedeutung bekommen. „Wenn man sieht, dass Parteien wie die AfD stärker werden, ist es umso wichtiger, dass wir uns öffnen“, sagte er.

Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp lobte in diesem Zusammenhang die Architektur der Moschee. Sie stehe für „Offenheit und Transparenz“ – vor allem der Kuppelsaal mit seinen geschwungenen Glasfassaden. Er sei ein Symbol „für die Transparenz der Gesellschaft“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Geschäfte sollen Besucher locken

Höhepunkt am Dienstag war die Eröffnung der Einkaufspassage, die sich unterhalb des Kuppelbaus befindet. Eine Fast-Food-Kette, ein Friseurladen, eine Bank, in der die Vorgaben des Islams zum Zinsverzicht oder Spekulationsverbot beachtet werden, und eine Buchhandlung sind unter anderem Geschäfte, die in der Einkaufshalle Besucher locken sollen.

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Als die Oberbürgermeisterin und der Generalsekretär zur Eröffnung der Passage Luftballons steigen ließen, war bei vielen Erleichterung zu spüren. Denn auch dieser Gebäudeteil sollte eigentlich schon vor fünf Jahren seine Türen öffnen. Der Andrang am „Tag der Offenen Moschee“ war groß. Viele waren neugierig auf den großen, lichtdurchfluteten Gebetssaal mit dem türkisgrünen Teppich und den Stuckpaletten, auf denen sich arabische Kalligrafien befinden. Die Stuckplatten mit den traditionellen Schriftzügen sollen eine Brücke zwischen der Moderne und der Tradition darstellen.

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