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Frittierte Heuschrecken in Köln-EhrenfeldStreet Food Festival bietet Ausgefallenes

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In Ehrenfeld kann man kulinarisch die Welt entdecken. 

Köln-Ehrenfeld – Ein besseres Wochenende hätten sich  die Besucher und die Gastgeberinnen und Gastgeber des Street Food Festivals nicht vorstellen können: Am sommerlichen Fronleichnams-Feiertag öffnet das Festival in Ehrenfeld seine Türen. Auf dem ehemaligen Gelände des Stahlhändlers Thyssen Krupp an der Oskar-Jäger-Straße machen nun schon zum zweiten Mal insgesamt 25 Foodtrucks- und Stände Halt. Bei dieser Auswahl ist für alle etwas dabei, egal ob Eisspezialitäten am Stiel bei „Paletas Brasil“, vegane und vegetarische Chilis bei „Bambule’s Chili“ oder kolumbianisches Barbecue bei „Santiago Latino Grill“.

Viele Foodtrucks bieten Familienrezepte

Das Besondere bei fast allen Ständen ist, dass die Rezepte direkt aus der Familie kommen und oft auch vor Ort von Familienmitgliedern gekocht werden, etwa bei „Poushe Strudel“. Und wer jetzt denkt, alles schon mal gehört und sogar probiert, der begebe sich schnell zum Stand „Krosshopper“. Dort finden mutige Gäste eine Spezialität, die besonders wegen ihrer nachhaltigen Herkunft und ihrem aufregenden Erlebnis Aufsehen erregt: Leckereien aus Insekten, zum Beispiel frittierte Heuschrecken am Spieß und kleine Bällchen, die Falafel ähneln und aus Wurmmehl produziert werden.

Heuschrecken sind gesund

Mitgründer und Koch Lars Nungesser erzählt: „Mich hat der Nachhaltigkeitsgedanke dazu geführt, Heuschrecken verbrauchen sehr wenig Wasser, sind leicht zu züchten und sind dazu auch noch total gesund.“ Für die Freunde ist es das erste größere Food Festival bei dem sie dabei sind, und die Bilanz ist eindeutig: „Die Heuschrecken sind der absolute Renner! Alle, die sich trauen, sind begeistert, und wir freuen uns total auch in den nächsten Tagen neue Leute davon zu überzeugen.“ Und wem es doch nicht schmecken sollte, der bekommt sogar sein Geld zurück, so Nungesser.

Auch bei „Chimi grillt“ sind sich Koch und Kunden einig: „Das Street Food Festival ist top strukturiert und organisiert, das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Hier legt man besonderen Wert darauf, dass die Gäste das Grillen live erleben können. Auch auf dem neuen Gelände der ehemaligen Thyssen-Krupp-Anlage in der Oskar-Jäger-Straße finden sich viele Menschen ein, laut Mitveranstalter Deniz Pulathaneli war bereits der erste Tag ein voller Erfolg: „Bei so schönem Wetter und gutem Essen entsteht eine richtige Festivalatmosphäre.“

In der Mitte hat ein DJ seine Musik-Boxen aufgebaut, und bei Musik und strahlendem Sonnenschein am Donnerstag-Nachmittag sind alle Plätze voll besetzt. Neben Foodtrucks die schon lange dabei sind und mittlerweile ihr eigenes kleines Gelände beim Ehrenfelder Bahnhof haben, etwa die Churros Bros, Tigers Frygers und die Frank Long Hotdogs im Mediapark, kommen auch immer wieder neue Kreationen und Küchen dazu. Hanni Balikcioglu verkauft im Foodtruck ihres kleinen Bruders asiatische Dampfteigtaschen, sogenannte Baos.

„Sie erinnern ein bisschen an die deutschen Germknödel, nur eben in salzig und mit einer Füllung aus entweder Schweinebauch oder frischem Gemüse, getoppt mit Zwiebeln. Jede Region in Asien hat da ihre eigene Variante.“ Sie sind bereits eine Stunde vor dem Ende des ersten Tages ausverkauft. Bei Mrs Chow Chow ist alles selbst gemacht, auch der eigens dafür ausgebaute Foodtruck wurde mit viel Liebe dekoriert. Balikcioglus Fazit nach dem ersten Tag in der Domstadt: „Köln ist definitiv vegetarisch.“

Das Street Food Festival findet noch bis Sonntag, 19. Juni,  jeweils von 12 Uhr bis 22 Uhr in der Oskar-Jäger Straße 192 in Ehrenfeld statt. Tickets für das ganze Wochenende gibt es für 3,50 Euro vor Ort oder auf der Festival-Webseite.

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