Getötete Radlerin in Ehrenfeld„Geisterrad“ soll an Unfall erinnern

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Mit ihrem Fahrrad geriet Kerstin Hartmann unter den Lkw. Sie war sofort tot.

Mit ihrem Fahrrad geriet Kerstin Hartmann unter den Lkw. Sie war sofort tot.

Ehrenfeld – Etwas mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Fahrradunfall auf der Oskar-Jäger-Straße in Ehrenfeld stellen der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und das Projekt „Rad-Express-Weg Köln“ am heutigen Freitag ein weißes „Geisterrad“ an der Unfallstelle auf. Treffpunkt ist um 19.00 Uhr an der Oskar-Jäger-Straße/ Ecke Vogelsanger Straße.

Das „Geisterrad“ soll an die verstorbene Unfallchirurgin Kerstin Hartmann erinnern und zugleich als Mahnung an die Verkehrsplaner dienen, „die es bis heute unterlassen haben, die Situation für Radfahrer an dieser Stelle zu verbessern“, sagen die Initiatoren der Aktion.

Die 29-jährige Kerstin Hartmann war am 9. April 2013 von einem Lkw überrollt worden, der neben ihr gefahren und plötzlich nach rechts auf ein Firmengelände abgebogen war. In rund zwei Wochen steht der 59-jährige Lastwagenfahrer wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Er hätte den Radweg aufmerksamer beobachten müssen, dann sei der Unfall zu vermeiden gewesen, heißt es in der Anklageschrift. 

Der Vater des Opfers, Werner Hartmann, kämpft seitdem für mehr Verkehrssicherheit – vor allem für Fußgänger und Radfahrer. „Der Tod meiner Tochter soll nicht umsonst gewesen sein“, sagt Hartmann. Seit 2007 sind zwar bestimmte Spiegel, die den toten Winkel reduzieren sollen, Pflicht in Lastwagen. Hartmann aber fordert darüber hinaus auch technische Systeme wie zum Beispiel Abbiegeassistenten, die mit Kameras oder Ultraschall arbeiten. Grundsätzlich unterstützt das Bundesverkehrsministerium diese Forderung, sagte ein Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Aber die in Frage kommenden Systeme seien derzeit noch in der Entwicklungsphase und technisch noch nicht ausgereift für einen flächendeckenden Einsatz in Lkw.

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