Großteil infiziertFünf weitere Tote bei Corona-Ausbruch in Kölner Pflegeheim

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Elternheim Ehrenfeld Köln GRÖNERT

Die Pflegeeinrichtung Elternheim im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld (Archivfoto)

Köln – Aus dem Neuehrenfelder Pflegeheim, in dem bereits vier Bewohner, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, gestorben sind, (wir berichteten) sind fünf weitere Todesfälle gemeldet worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, handelt es sich bei der Einrichtung um das Elternheim, dem Pflegeheim der Synagogengemeinde an der Ottostraße in Neuehrenfeld.

Am Sonntag hatte die Stadt zudem mitgeteilt, dass sich 58 der insgesamt 71 Bewohner sowie 20 Pflegekräfte infiziert haben. Bettina Levy vom Vorstand der Synagogengemeinde zeigte sich angesichts der Tragödie tief erschüttert: „Das trifft unsere Gemeinde bis ins Mark und in ihrer Seele. Wir alle trauern.“

In dem Pflegeheim sei seit Beginn der Pandemie ein strenges Hygienekonzept umgesetzt worden, FFP-2-Masken seien im ganzen haus Standard. Levy machte den wegen Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Biontech/Pfizer verzögerten Impftermin für das Ausmaß des Ausbruchs verantwortlich (wir berichteten).

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Impfungen in Elternheim begannen erst am 4. Februar

Zunächst hatte es auf Nachfrage bei der Stadt geheißen, dass in dem Heim bis zum 5. Februar noch nicht geimpft worden war. Am vergangenen Sonntag sprach man bei der Stadt dann vom einem Impfstart am 4. Februar.

„Wir haben allerdings einen deutlich früheren Impftermin erwartet. Wir, der Vorstand, haben uns mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass die Bewohner des Elternheims schnellstmöglich geimpft werden“ so Levy. Dr. Jürgen Zastrow von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV)widersprach dem Vorwurf der Impfverzögerung auf Anfrage vehement.

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Der Termin sei nur um einen Tag verschoben worden. „Die KV, die die Priorisierung der Heime anhand von Kriterien wie Größe und Morbiditätsfaktor vornimmt, hatte den Termin für das Elternheim für den 3. Februar festgelegt“, so Zastrow. „Vor allem sind die Infektionen bereits vor dem ursprünglich geplanten Termin erfolgt.“ Ein Organisationsversagen wegen des einen Tags könne er nicht erkennen. Allerdings hatte das Land NRW vom 20. Januar an einen landesweiten Stopp der Erstimpfungen verhängt, der erst Anfang Februar für die Senioren- und Pflegeheime wieder aufgehoben wurde. Grund waren Lieferschwierigkeiten des Pharmaunternehmens Biontech.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war der Eindruck erweckt worden, es handele sich um ein weiteres Kölner Pflegeheim in dem es einen Corona-Ausbruch gibt. Wir haben das korrigiert. 

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